Zur verfahrenen Situation in der Branche

Leserbrief zum Leserbrief

Zum Leserbrief des VDP- Präsidenten Steffen Christmann in DAS DEUTSCHE WEINMAGAZIN, Nr. 21/2021, S. 10: Dass die Situation in der Weinbranche als „verfahren“ dargestellt wird, hat auch mit dem Verhalten des VDP gegenüber den Genossenschaften zu tun. Schon zu Beginn der Diskussion um das Weinrecht machte der VDP Stimmung gegen den Begriff „Großlage“, der im Weingesetz von 1970/71 verankert wurde und seit 50 Jahren von Verbrauchern akzeptiert ist. Vom VDP wurde der Vorwurf der „Verbrauchertäuschung“ in den Raum gestellt – verständlich, dass dies bei Genossenschaftswinzern nicht gut ankam.
Nach einem Gespräch der Deutschen Presseagentur mit dem VDP-Präsidenten veröffentlichten zahlreiche Zeitungen Artikel, die von vielen als bundesweite Kampagne gegen die Mehrheit der Weinerzeuger wahrgenommen wurden. In der Presse wurde berichtet, der VDP hätte sich „ein viel stringenteres System gewünscht“ (Die Rheinpfalz vom 6.9.21). Das Ganze gipfelte in der Meldung „Ein Dornfelder wird immer ein einfacher Tischwein sein... VDP-Präsident Christmann geht neues Weinrecht nicht weit genug...“ (Die Rheinpfalz vom 6.9.21). Solche Äußerungen schaden der Weinwirtschaft. Vor diesem Hintergrund dürfte es den Genossenschaften schwerfallen, „die ausgestreckte Hand“ des VDP anzunehmen.
Werner Lucas, Aufsichtsratsvorsitzender Forster Winzerverein
Anmerkung der Redaktion: Christmann fühlte sich in der Presse falsch widergegeben und stellte in unserem Heft Nr. 21/ 2021, S. 10 seine Positionen klar.