Eine „Bilanz für das sehr gute Jahr 2016“ stellte die Deutsches Weintor eG, Ilbesheim/Pfalz, am 28. Juni bei ihrer Generalversammlung in Heuchelheim-Klingen vor. „2016 war für uns ein wirtschaftlich außergewöhnlich erfolgreiches Jahr“, erklärte Vorstandssprecher Frank Jentzer. „Wir haben schon 2015 ein Plus beim Absatz von 14 % erzielt und freuen uns, dass wir dieses hohe Niveau bestätigen konnten.“ Beim Absatz konnte die Genossenschaft 2016 eine Steigerung von 16,1 auf 16,5 Mio. l verbuchen, was einem Plus von 2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der vermeldete Gesamtumsatz hingegen liegt bei 44,2 Mio. € und damit knapp unter dem Ergebnis von 2015 (45 Mio. €). Laut der Aussage von Frank Jentzer ist dies aber „ausschließlich einer Verschiebung im Umsatzmix“ geschuldet. „Unabdingbar für die gute Entwicklung des Unternehmens ist die Stärke unserer Marken Deutsches Weintor und Die Weinmacher. Qualität bleibt für uns das wichtigste Verkaufsargument. Kern unserer Strategie ist nach wie vor ein herausragendes Preis-Genussverhältnis“, so Jentzer. Um aber auch im Segment unter 3 € präsent zu sein, lancierten die Ilbesheimer in diesem Jahr die neue Marke „240 Stunden Leidenschaft“ in Form eines weißen und roten Cuvées (halbtrocken). Positiv stimmt den geschäftsführenden Vorstand zudem, dass die Ilbesheimer 2016 ihre Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 4,4 Mio. auf knapp 1,4 Mio. € abbauen konnten. Die Eigenkapitalquote habe sich weiter auf 25,6 % erhöht (zum Vergleich: 2008 lag sie noch bei 17 %). Auch an der Deutsches Weintor eG ging die Pero-Problematik nicht spurlos vorbei. Im neidischen Herbst 2016 haben die Mitgliedswinzer der Kooperative rund 8,1 Mio. kg Trauben gelesen (2015: 9,5 Mio. kg). Weniger Mitglieder Ein Wermutstropfen bleibt, dass 2016 die Zahl der Mitglieder von 502 auf 482 und die Ertragsrebfläche von 675 auf 646 ha geschrumpft sind. Dem Vernehmen nach liegen der Genossenschaft weiterhin Kündigungen vor, die bis zum Jahr 2021 wirksam werden könnten. Diese Kündigungen stammen von Mitgliedern, die ihren Betrieb aus Altersgründen aufgeben, aber auch von Winzern, die in den zurückliegenden Jahren mit den Traubengeldauszahlungen unzufrieden waren. Frank Jentzer konnte aber mitteilen, dass im Jahr 2016 einige Kündigungen zurückgenommen wurden, Mitglieder mehr Anteile gezeichnet haben und die Genossenschaft neue Mitglieder gewinnen konnte – zumal die Traubengeldauszahlungen weiter nach oben tendieren. Die endgültigen Werte stehen erst fest, wenn die jeweiligen Jahrgänge komplett vermarktet sind. Die „prognostizierten unverbindlichen“ Durchschnittswerte sind aber laut Jentzer von umgerechnet 9 454 €/ha (für den Jahrgang 2014) auf 9 815 €/ha (2015) und weiter auf 10 439 €/ha (2016) geklettert. „Damit müssen wir uns wirklich nicht verstecken“, kommentiert der geschäftsführende Vorstand. Jentzer kündigte an, dass die Mitglieder anlässlich des Jubiläums „60 Jahre Deutsches Weintor“ einen einmaligen Bonus von 500 € pro Hektar erhalten. Satzungsänderung beschlossen In der Generalversammlung wurde eine Satzungsänderung beschlossen: Damit ist es der Genossenschaft möglich, eine Dividende auf den Bilanzgewinn in voller Höhe an die Mitglieder auszuschütten, bevor der Geschäftsanteil erreicht ist. Geplant ist, die Dividende in Höhe von etwa 37 183 € auszuschütten. Im laufenden Jahr setze das Unternehmen weiter darauf, seine Marken Deutsches Weintor und Die Weinmacher Niederkirchen zu stärken, etwa mit einer Ganzjahresaktion, die auf Weiterempfehlung setzt. Von strategischer Bedeutung für die Zukunft sei der Export, betonte Dr. Bernd Kost als Vertriebschef der Genossenschaft. Im Fokus stehen dabei unter anderem die USA und für diesen Markt wurde seit dem Jahr 2015 eine eigene Marke kreiert. Gemeinsam mit dem US-Importeur Palm Bay bringt Deutsches Weintor die neue Marke „Zen Garden Riesling“ nun im August in den Verkauf. ak