Der KEF auf der Spur

SCHWEIZ

Der Entomologe Patrik Kehrli berichtete von seiner Arbeit bei der Forschungsanstalt Agroscope, bei der er für das Task Force Drosophila Suzukii zuständig ist. Der Schweizer Bund hat nach dem KEF-Jahr 2014 der Forschungsanstalt Agroscope und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) für einen fünfjährigen Zeitraum 2,5 Mio. Franken für die Erforschung der Kirschessigfliege (KEF) in Obst und Beerenkulturen zugesprochen. "Auf den Rebbau fallen jährlich 85 000 Franken zu", so Kehrli. In Hallau wird ein zweijähriges KEF-Projekt durchführt, das Ende Jahr ausläuft. Dieses wird vom Bund mit 38 000 Franken unterstützt.
Einfache Einsätze zeigen große Wirkung
Patrik Kehrli bemerkte, dass etwa 5 % der Schweizer Rebfläche durch die KEF gefährdet sind und dass sich der Schädling vorzugsweise in den Himbeer- und Brombeerhecken aufhält. Er fliegt nur in den Weinberg, wenn er sonst keine Möglichkeit zur Eiablage hat. Bezüglich einem Befall sind neben den Sortenunterschieden der Standort der Rebenparzelle und die Klimabedingungen die entscheidenden Faktoren. Als wichtigste Maßnahme gegen die KEF bezeichnete Kehrli die vorbeugenden Maßnahme. "Das Auslauben der Traubenzone bringt einen Wirkungsgrad gegen die Eiablage von 50 %", so Kehrli. Gute Erfahrungen wurden auch mit Rebenschutznetzen gemacht. Wespennetze mit einer Maschenweite von fünf bis acht Millimeter haben einen Wirkungsgrad von 70 %, feinmaschigere Insektennetze sogar bis 90 %. Allerdings sind die Kosten bei Insektenschutznetzen rund ein Drittel höher als bei Wespennetzen, die man zudem mehrmals benutzen kann und schneller abtrocknen. Weiße Netze haben sich nicht bewährt, da sie bei den Trauben den Sonnenbrand fördern.
Keine KEF, keine Ergebnisse
Um das Verhalten der KEF zu erforschen, wurde in Hallau beim Farbumschlag zwischen einer Wildbeerenhecke und einer Rebenparzelle ein 4 m hohes Insektennetz gespannt. Da es in diesem Jahr praktisch keine Eiablagen in den Traubenbeeren gibt, sind diese Ergebnisse, wie auch die Wirkstoffversuche der Pflanzenschutzmittel nicht aussagekräftig. Als Pflanzenschutz empfahl Kehrli die Behandlung mit Gesteinsmehl, bei dem der Wirkungsgrad bei früheren Versuchen mit 50 % so hoch lag, wie beim Einsatz von Insektiziden. Eine weitere Möglichkeit der Bekämpfung ist der Massenfang. Dabei fällt auf, dass die meisten Fallen verschiedener Hersteller rot gefärbt sind. Bei der Zusammensetzung des Lockmittels gibt es allerdings große Unterschiede. Als bestes Lockmittel hat sich das Lockmittel des Weinbaubetriebs Paul Gasser aus Ellikon an der Thur/ZH bewährt. Thomas Güntert