Bedingt durch die Pandemie verschob das Weinbauinstitut Freiburg (WBI) die offizielle Feier zum 100-jährigen Bestehen um zwei Jahre. Im Rahmen des Festaktes zum 102-jährigen Bestehen betonte der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk die Bedeutung des WBI. Das Kompetenzzentrum für praxisrelevante Forschung und Lösungsansätze werde gebraucht, um den Weinbau in Baden-Württemberg zukunftssicher aufzustellen.
Minister Hauk erklärte: „Der Weinbau ist Kulturgut, prägt unsere Landschaft, ist eng mit der Tradition und den Menschen verbunden." Mit der bundesweit zweitgrößten Rebfläche sei der Weinbau ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dessen Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit stehe durch den Klimawandel und im geopolitischen Kontext vor großen Herausforderungen. Die betriebswirtschaftliche Situation der baden-württembergischen Weinbaubetriebe schwanke beträchtlich durch Hagel, Spätfrost sowie Sommertrockenheit oder anhaltende Niederschläge. Mit dem gesellschaftlichen Interesse für mehr Artenschutz und Biodiversität steige der Veränderungsdruck auf Landwirtschaft und Weinbau, so Hauk.
Dementsprechend weit seien die Aufgaben des Weinbauinstituts gespannt. Von der Versuchs- und Forschungsarbeit zu Pflanzenschutz, Resistenzzüchtung, Weinbergökologie, Rebenernährung bis zu Weinbau und Oenologie. Neben der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist das WBI mit der Amtlichen Qualitätsprüfung für Wein und Sekt beauftragt sowie für die Weinbaukartei des Anbaugebietes Baden zuständig. In das WBI ist das Staatsweingut Freiburg integriert, sodass Innovationen schnell in die Praxis kommen.
Das WBI leistet seit Jahrzehnten bei der Züchtung pilzresistenter Rebsorten, sogenannter Piwis, Pionierarbeit. Minister Hauk sieht das WBI in der Resistenzzüchtung und der Entwicklung von Prognoseverfahren (VITIMETEO) an der Spitze. red