2022 bescherte „fulminanten Jahrgang“

NAHE

Begeistert von den Ergebnissen der zurückliegenden Weinernte zeigte sich Dr. Thomas Höfer, der Präsident des Weinbauverbandes Nahe, bei dessen Herbstpressekonferenz: „2022 hat uns einen fulminanten Jahrgang beschert. Die frischen, fruchtbetonten und eher leichten Weine belohnen die Arbeit der Winzer und werden bei den Verbrauchern sehr gut ankommen.“
Ertrag liegt bei rund 85 hl/ha
Höfer bewertete den Jahrgang 2022 als „einfacher als die Jahrgänge zuvor“. Das Mostgewicht habe bei der Lese um 3 °Oe über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre gelegen, und die Erntemenge 2022 überstieg den Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 um 7 %. Nach Schätzungen des Statistischen Landesamtes vom September lag sie bei 365.627 hl, laut einer im Oktober erfolgten Schätzung von Dr. Joachim Frantz vom DLR Bad Kreuznach sogar bei 348.500 hl. Ausgehend von 4.141 ha Rebfläche entspreche dies einem Ertrag von 88,3 beziehungsweise 85 hl/ha. Der Ertrag bei Riesling- und Burgundersorten habe 80 hl/h, während der Müller-Thurgau rund 100 hl erbrachte. Damit liege man deutlich unter den zulässigen Höchstmengen, zugunsten höherer Qualität, betonte
Höfer. 75 % der Ernte würden als Qualitätswein und 25 % als Prädikatswein vermarktet.
Der Trend zu immer größeren Betrieben hält auch an der Nahe an: Landesweit liege die durchschnittliche Betriebsgröße bei 11,8 ha, an der Nahe aber schon bei 14,4 ha. Das entspreche einer Zunahme um 45 % in den vergangenen zwölf Jahren.
Gibt es bald Regenrückhaltebecken an der Nahe?
Der regenarme Sommer veranlasst den Weinbauverband dazu, über die Möglichkeiten zur Rückhaltung von Winter- und Frühjahrs-Niederschlägen nachzudenken. „Es ist leichtsinnig, das Regenwasser von den Hängen so schnell abfließen zu lassen“, meint Höfer. Es liege auch im Interesse der von Hochwasser bedrohten Gemeinden, solche Regenrückhaltebecken zu bauen. Das zurückgehaltene Wasser könnte dann im Sommer zur Bewässerung von Rebanlagen genutzt werden. Höfer will dieses Projekt im kommenden Jahr vorantreiben und sieht bei dessen Entwicklung auch die Landesregierung gefordert. Das Thema „Wassermanagement“ werde bei auch den Agrarwintertagen 2023 angesprochen, kündigte Geschäftsführer Harald Sperling an. Norbert Krupp