2023er Ernte wird auf 10 Mio. hl geschätzt

Weinmostschätzung in Deutschland

Die Winzer in Deutschland erwarten dieses Jahr eine deutlich höhere Mosternte als 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wird das diesjährige Aufkommen auf 9,88 Mio. hl Weinmost geschätzt. Gegenüber dem Jahrgang 2022 mit 9,05 Mio. hl wäre dies ein Plus von 9,1 %. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 beträgt das Plus laut Destatis 1,16 Mio. hl beziehungsweise 13,3 %.
Ein Grund für die größere Ernte sei die ausreichende Wasserversorgung. Von der Weinmenge werden voraussichtlich 6,61 Mio. hl und damit 67,0 % auf Weißmost entfallen. Mit vermutlich 3,26 Mio. hl kommt Rotmost auf knapp ein Drittel des gesamten Aufkommens 2023.
Gemäß den Angaben von Destatis wird an der Mosel, im Rheingau und am Mittelrhein fast ausschließlich Weißmost erzeugt (90,5 %, beziehungsweise 86,4 % und 84,1 %).
Einbußen nur im Rheingau
Wie die Statistiker erklären, entfällt mehr als die Hälfte (53,5 %) der erwarteten deutschen Weinernte auf die größten Weinbaugebiete Rheinhessen und Pfalz. Diese dürften dem Bundesamt zufolge auf 2,75 Mio. hl sowie 2,53 Mio. hl kommen. Ein weiteres Viertel verteilt sich auf Baden und Württemberg, wo 1,38 Mio. hl und 1,11 Mio. hl Weinmost eingebracht werden dürften.
Im Vergleich zum Jahrgang 2022 werden Steigerungen der Erntemenge an der Mosel mit 20,5 %, in Württemberg mit 12,7 %, in der Pfalz mit 10,1 % und in Rheinhessen mit 9,7 % erwartet. Auch die kleinen Anbaugebiete melden Zuwächse: So wird für die Ahr eine Steigerung um 75,4 % geschätzt, für den Mittelrhein plus 57,4 % und Sachsen plus 12,3 %.
Relativ gering fallen die erwarteten Zunahmen in Baden mit 0,5 %, Saale-Unstrut mit 1,3 %, Nahe mit 2,3 % und Franken mit 2,9 % aus. Nur die Winzer im Rheingau müssen mit Einbußen von 1,7 % rechnen.
Die Menge an Riesling wird gegenüber 2022 geschätzt um 314.600 hl oder 16,8 % auf 2,19 Mio. hl zulegen. Für Müller-­Thurgau und Grauer Burgunder werden ein Plus von 1,8 % auf 1,17 Mio. hl sowie 4,6 % auf 725.200 hl erwartet. Blauer Spätburgunder soll um 5,9 % auf 1,02 Mio. hl zulegen. In etwa auf dem Vorjahresniveau verbleiben dürfte hingegen Dornfelder, der auf 774.200 hl und damit nur um 0,2 % größer als 2022 geschätzt wird. age