Rund fünf Wochen nach der Eröffnung der Weinlese zog der Fränkische Weinbauverband Bilanz und stellte aktuelle Zahlen zur Weinlese 2021 vor. Auch die ersten Jungweine wurden vorgestellt.
Niederschlagsreiches Weinjahr
Weitgehend verschont vom Spätfrost war das Weinjahr 2021 insgesamt sehr arbeitsintensiv. Nach den kalten Nächten bis in den Mai hinein, führten im Juni die höheren Temperaturen und Niederschläge zu schnell wachsender Vegetation und damit stetiger Arbeit im Weinberg. Auch die Monate Juli und August zeigten sich niederschlagsreich. Durch die anhaltende Blattnässe gab es Probleme mit Peronospora. Der ständig anstehende Pflanzenschutz wurde durch die schwierige Befahrbarkeit der feuchten Böden sehr erschwert.
Die Peronospora verminderte den Ertrag, jedoch nicht die Weinqualität. „Dieses Jahr war regional extrem unterschiedlich für unsere fränkischen Winzer. Mancherorts hat der falsche Mehltau zu einer kleinen Weinernte geführt – anderorts haben wir gute Erträge“, beschrieb Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbands, die Situation im Weinanbaugebiet Franken.
Fruchtbetonte Weine mit moderatem Alkohol
Die Trauben konnten im Weinberg gut versorgt und langsam reifen. Das sommerliche Wetter im August und der trockene September mit kühlen Nächten sorgten für ausgeprägte Aromen und eine angenehme Säure der Weine des 2021er Jahrgangs. Durch das weitgehend trockene Wetter führten die rund 3.400 fränkischen Winzer ohne Zeitnot die Weinlese ab der dritten Septemberwoche in einem Zeitraum von rund fünf Wochen durch und konnten reifegenau ernten. Einzelbetrieblich dauert die Weinlese in Franken noch bis Ende Oktober an.
„Noch nie hat eine solche Jahrgangs-Vegetation die Winzer so gefordert und haben die Jungweine so positiv überrascht wie 2021“, beschreibt Hermann Mengler, Leiter der Kellereifachberatung beim Bezirk Unterfranken, die ersten Weine des Jahrgangs 2021. Mengler erwarte Weine mit Eleganz, Komplexität und viel Trinkfluss, die sehr genau ihre Rebsorte verkörpern. Für das Jahr 2021 gehen die Experten von einer Weinernte in Höhe von durchschnittlich 79 hl/ha (insgesamt etwa 480.000 hl) in Franken aus. Das durchschnittliche Mostgewicht betrage 84 °Oe. Frankenwein-Frankenland