Die Pflanzengesundheitsinspektion in Frankfurt zog im ersten Halbjahr 65.000 Sendungen mit kleinen Saatguttüten aus China wegen fehlender Pflanzengesundheitszeugnisse aus dem Verkehr. Bei den Sendungen handelt es sich um nicht bestelltes Saatgut, das häufig falsch deklariert wird, um Zollkontrollen zu umgehen. Die Deklaration wird regelmäßig geändert (Grußkarte aus Papier, Ohrringe, Wohndekoration). Um Schaden von heimischen Agrarökosystemen abzuwenden, warnen Pflanzengesundheitsbehörden vor neuer Masche.
„So ein Tütchen wirkt harmlos. Man freut sich über die Gratisprobe und erwägt die Aussaat im Garten“, so Dr. Bernhard C. Schäfer vom Julius Kühn-Institut. Davor warnt der Experte im Schulterschluss mit den Pflanzenschutzdiensten der Bundesländer und dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Von dem unbekannten Saatgut gehe eine Gefahr für unsere Natur und die Landwirtschaft aus, denn es kann sich um invasive Arten handeln, die sich unkontrolliert ausbreiten und heimische Pflanzen verdrängen. Das Saatgut kann auch von Krankheiten und Schädlingen befallen sein. Deshalb, unbestellte Samen nicht aussäen und im Hausmüll entsorgen, keinesfalls über den Kompost oder die Biotonne. jki