Austausch der Rebveredler in Rust

BADEN

Foto: Ernst Weinmann/WBI
Im Februar fand der Badische Rebveredlertag in Rust statt. Die Leitung der Tagung übernahm der Vorsitzende des Verbandes Badischer Rebenpflanzguterzeuger Alois Huber.
Vielfältige Themen
In den Vorträgen berichtete Dr. Claudia Stein-Hammer über die Arbeit der Deutschen Wein Akademie (DWA) wie das Aufklärungsprogramm „Wine in Moderation“. Dr. Thomas Weihl, Weinbauamt Neustadt, zeigte auf, dass der Grund für die Wiederzulassung von Standardpflanzgut die Reduzierung von Verlusten genetischen Materials wirtschaftlich weniger bedeutender Rebsorten war. Darüber hinaus sollten Wettbewerbsnachteile für die deutschen Rebpflanzguterzeuger abgebaut werden. Prof. Dr. Manfred Stoll, Hochschule Geisenheim University, ging in seinem Vortrag auf den Einfluss des Rebenalters in Bezug auf die physiologischen und generativen Eigenschaften der Rebe ein. Der Flächenertrag einer Rebanlage basiere mit zunehmendem Alter nur aufgrund der fehlenden Rebstöcke. Die Stockerträge in jungen und alten Rebanlagen seien aber gleich hoch. Der Vorteil alter Rebbestände sei die höhere Toleranz gegenüber Wasserstress. Bei den physiologischen Parametern gäbe es keine Unterschiede. Prof. Dr. Ernst Rühl, Hochschule Geisenheim University, stellte die zukünftigen Herausforderungen der Rebenzüchter in den Fokus. Er ging auf die Klonen-, Kreuzungs- und Unterlagenzüchtung ein. Besonderen Fokus legte er auf den Klimawandel. Hier gehe es vor allem darum, den Schwerpunkt mehr auf die Trockentoleranz der Reben zu legen. Josef Terleth vom Versuchszentrum Laimburg in Südtirol stellte die Erfahrungen im Umgang mit Sauvignon blanc vor. Er verglich unterschiedliche Klone der Laimburg. Nele Bende, Julius Kühn-Institut Siebeldingen, zeigte neue Ansätze für die Bonitur von Reben und stellte erste Ansätze für die automatisierte Krankheitserkennung in Rebflächen vor. Das angewendete System arbeitet mit Hyperspektralkameras und basiert auf der Annahme, dass sich gesunde und kranke Reben in der Lichtreflektion unterscheiden. Matthias Zink vom DLR Neustadt ging auf die Unterschiede von Substratmischungen beim Vortreiben und die möglichen Gefahren beim Einpacken der Reben zum Vortreiben ein. Es sei darauf zu achten, dass Wassermenge, Luftverhältnisse und Faserlänge des Substrats aufeinander abgestimmt sind. Er ging zudem auf die Möglichkeiten ein, den Ausschultermin bei kalten Temperaturen zu verschieben.

Ernst Rühl verabschiedet
Am Ende des Vortragstages überreichte der Vorsitzende des Verbandes Badischer Rebenpflanzguterzeuger Alois Huber und der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Rebenpflanzguterzeuger Edwin Schrank Prof. Dr. Ernst Rühl einen Präsentkorb. In seiner
kurzen Laudatio sprach ihm Alois Huber Dank und Anerkennung für seine in der Rebenzüchtung geleistete Arbeit aus. Die Versammlung wünschte ihm alles Gute für seinen nun beginnenden Ruhestand. Ernst Weinmann