Baden: Rebveredlertag

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Am 13. März 2015 fand der Badische Rebveredlertag in Breisach statt. Die Leitung der Tagung übernahm der Vorsitzende des Verbandes Badischer Rebenpflanzguterzeuger Alois Huber. Zu Beginn stellte der Vorsitzende der deutschen Rebplanzguterzeuger Dr. Alfons Schopp die Situation auf dem deutschen Rebenmarkt vor. Seine Ausführungen wurden von Gilbert Jenny, Präsident des französischen sowie des internationalen Rebenpflanzguterzeugerverbandes CIP für den europäischen Rebenmarkt ergänzt. Weiterhin stellte er die Situation in Frankreich bezüglich der Flavescence dorée dar. Eckhard Kaesekamp, Rebveredler aus Kalifornien, berichtete über seine 20-jährigen Erfahrungen mit der Heißwasserbehandlung von Edelreisern, Unterlagen und Pfropfreben.
Genehmigungssystem von Rebpflanzungen
Achim Blau vom deutschen Weinbauverband referierte über den derzeitigen Stand des neuen Genehmigungssystems von Rebpflanzungen. Dabei ging er auf die Vergabe von Neupflanzrechten, die Wiederbepflanzungsrechte und die Umwandlung schon gewährter Pflanzrechte aus der nationalen Reserve ein. Matthias Zink vom DLR Rheinpfalz stellte aktuelle Versuchsergebnisse zu Vortreibsubstraten vor. Hier ging er auf den Ersatz von Torf durch Sägemehl ein. Weiterhin erörterte er die Ergebnisse zur Anwendung von Beltanol-L zur Rebendesinfektion in unterschiedlichen Konzentrationen. Anschließend referierte Dr. Joachim Eder vom DLR Rheinpfalz über den Leitfaden für Beratungsfälle in möglichem Zusammenhang mit Esca in Junganlagen. Ziel dieses Leitfaden ist es, der Beratung ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, um die Begutachtung vor Ort zu standardisieren, die Probenahme vor Ort durchzuführen und die Bewertung im Falle eines positiven Esca-Befunds zu erleichtern. Hans-Joachim Friton, Regierungspräsidium Freiburg, berichtete über die Umsetzung der EU-Agrarreform in Deutschland. Dabei ging er auf die Grundzüge der Ausgestaltung und Umsetzung der Direktzahlungen ein. Besondere Beachtung fand bei seinen Ausführungen, was im Zusammenhang mit Flächentausch bei der Erstellung von Rebschulen und Zahlungsansprüchen zu beachten ist.
Neue Züchtungen vorgestellt
Unter der Fragestellung „Weiße Sorten und Klone mit Perspektive“ stellten Hubert Konrad (Hochschule Geisenheim), Dr. Jürgen Sturm (LVWO Weinsberg), Gerd Götz (DLR Rheinpfalz) und Wolfgang Egerer (WBI Freiburg) die neuesten Züchtungen vor. Weiterhin gingen sie auf interessante Sorten und Klone für ihre Anbaugebiete ein. Die Veranstaltung endete am Abend mit dem traditionellen badischen Rebveredlerhock. Hier wurden verschiedene Rebsortenweine und Cuvées vorgestellt und ein großes Augenmerk auf den persönlichen Austausch der Teilnehmer gelegt.
Ernst Weinmann,
WBI Freiburg