Besuch bei der Moselland eG

MOSEL

Foto: Moselland
Landes- und Bundesthemen standen auf der Tagesordnung, als Peter Bleser (MdB), Alexander Licht (MdL) und Leo Wächter (VG Bernkastel-Kues) im September die Moselland eG in Bernkastel-Kues besuchten. Henning Seibert, Vorstandsvorsitzender der Moselland eG, erläuterte die Problematik Steillage, die 2017 zum ersten Mal die Moselland eG trifft. 2016 hat bereits die Vermessung der Steillagen bei Flurbereinigung stattgefunden. Daraufhin wurden nur noch Flurstücke als Steillage anerkannt, die gemittelt über ihre Fläche eine Hangneigung von 30 % oder mehr aufweisen. Dies führte dazu, dass Stücke, die dieses Kriterium nicht erfüllen, in der Weinbaukartei als Flachlagen eingetragen wurden. Es besteht zwar die Möglichkeit, sich die nach der Definition steilen Partien eines Flurstücks separat vermessen und eintragen zu lassen, doch zum einen muss der Winzer dies selbst bezahlen und zum anderen entsteht dadurch ein Flickenteppich, der es dem Winzer fast unmöglich macht, arbeitstechnisch Steil- von Flachlage zu trennen. Angesichts dieser Verhältnisse ist sich Bleser sicher: „Man hätte die Steillagen besser so belassen, wie sie vor der Vermessung eingetragen waren.“ Nicht nur für viele der aktiven 933 Mitgliedswinzer der Genossenschaft an der Mosel ändert diese Thematik die finanziellen Erträge, sondern gibt es dadurch auch generell eine kleinere Weinmenge, die als Steillage vermarktet werden kann. Gerade in einem Jahr wie 2017, in dem die Erntemenge mit Fortschreiten der Lese schrumpft, ist dies nur schwer zu verkraften. Henning Seibert schätzt für 2017 ein Ergebnis von 60 bis 65 % der Menge einer normalen Ernte an der Mosel.
Absenkung Mindestmostgewicht bei Dornfelder
Ein weiteres Thema dieses Herbstes ist die Absenkung des Mindestmostgewichts bei Dornfelder. Bei den nun zulässigen 65 °Oe für Qualitätswein (statt 68 °Oe) kann nur auf bis zu einem Gesamtalkoholgehalt von 11,5 Vol.-% angereichert werden, was für einen Rotwein im unteren Bereich liegt. Daher sprach sich Henning Seibert für die Erhöhung der Anreicherungsspanne aus. Peter Bleser versprach, sich dafür einzusetzen. Zuerst müsse aber das Land Rheinland-Pfalz einen Antrag an den Bund stellen, was leider noch nicht geschehen sei. Moselland eG