Aufgrund zahlreicher Anfragen besorgter Bürger hat sich das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) veranlasst gesehen, eine klare Entwarnung zur Belastung von Weinen mit Trifluoressigsäure (TFA) zu geben. Die Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Pesticide Action Network (PAN) Europe hatten vor einer zunehmenden Belastung von Weinen durch die „Ewigkeitschemikalie“ TFA gewarnt. Gemäß der vom BfR dazu vorgenommenen Einschätzung müsste jedoch eine absurd hohe Weinmenge täglich konsumiert werden, damit eine Gesundheitsgefährdung zu erwarten wäre.
Die Umweltorganisationen hatten 18 Weine aus Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark sowie 21 Weine aus neun weiteren europäischen Ländern analysiert und dabei eine mittlere TFA-Konzentration pro Liter von 110 Mikrogramm nachgewiesen. Der höchste Wert lag bei 320 Milligramm pro Liter. Das BfR erklärte dazu, dass ein Mensch mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm ausgehend vom höchsten gemessenen TFA-Wert mindestens neun Liter Wein am Tag trinken müsste, um den gesundheitsbasierten Richtwert von 0,05 mg TFA pro Kilogramm Körpergewicht zu überschreiten. Vor diesem Hintergrund kann der Behörde zufolge davon ausgegangen werden, dass ein gesundheitliches Risiko durch Ethanol bei deutlich geringerer Weinaufnahme besteht als ein gesundheitliches Risiko durch TFA.
Für ein Gesundheitsrisiko wäre absurd hoher Weinkonsum nötig
Das Bundesinstitut wies darauf hin, dass sich die zuständigen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Institutionen und Behörden derzeit intensiv und fachübergreifend mit TFA befassten. Auf Ersuchen der EU-Kommission überprüfe die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die gesundheitsbasierten Richtwerte für diesen Stoff. Die EFSA führe diese Überprüfung zusammen mit den Mitgliedstaaten und der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) durch, die für die Einstufung der chemischen Eigenschaften von TFA zuständig sei. age