Die invasive Kirschessigfliege Drosophila suzukii hat sich in Deutschland und Europa zu einem Problemschädling in Beerenobstkulturen, Kirschen sowie im Weinbau (rote Rebsorten) entwickelt. Wirksame biologische Verfahren zur Regulierung gibt es bislang noch nicht. Auf der Basis natürlicher Gegenspieler soll daher im Forschungsvorhaben „ParaDrosu“ eine innovative praxisreife Strategie zur nachhaltigen und biologischen Regulierung der Kirschessigfliege als Alternative zu chemischen Verfahren entwickelt werden.
Im Projekt sollen Strategien für den Einsatz von Schlupfwespen entwickelt werden, welche die Tönnchenpuppen der Kirschessigfliege am Boden, in Früchten oder an Pflanzen aktiv aufsuchen, parasitieren und damit abtöten. Die Hochschule Geisenheim will Daten zur Populationsdynamik der Schlupfwespen erarbeiten, um darauf aufbauend für die Praxis notwendige Freilassungsdichten und –intervalle unter Berücksichtigung der entstehenden Kosten abzuschätzen.“
Prof. Dr. Annette Reineke vom Institut für Phytomedizin, leitet den Geisenheimer Teil des Projektes. ParaDrosu (Anwendung von Pupalparasitoiden zur biologischen Regulierung der Kirschessigfliege) wird mit rund 730.000 Euro vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gefördert und bündelt die Kompetenz zweier Fachinstitute des Julius-Kühn-Instituts (Institut für Biologischen Pflanzenschutz Darmstadt und Institut für Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau Dossenheim), des Instituts für Phytomedizin der Hochschule Geisenheim und des Nützlingsproduzenten Katz Biotech AG im brandenburgischen Baruth.
Mit im Boot sind auch einige Praxisbetriebe in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, in denen das neu entwickelte Verfahren getestet wird. Die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, übergab in einer Videokonferenz die Förderbescheide für das „ParaDrosu-Verbundprojekt“ und erteilte somit den offiziellen Startschuss. hsgu