Das Interesse und die Überzeugung wachsen

RHEINHESSEN

Viele Öko-Winzer interessieren sich für den Anbau von neuen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwis), haben aber noch Vorbehalte. Dabei geht es vor allem um Fragen wie: Halten die neuen Rebsorten, was sie versprechen? Wie vinifiziere ich die neuen Rebsorten? Kann ich die Weine aus diesen neuen Rebsorten erfolgreich vermarkten?
Erfahrungen austauschen und Vorbehalte abschaffen
Unter dem Titel „An- und Ausbau von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten & die Zukunftsweine-Bewegung“ bot die Naturland Fachberatung in Kooperation mit Zukunftsweine Ende November in den Räumlichkeiten des Zukunftsweine-­Weinguts Eva Vollmer in Mainz-Ebersheim für Öko-­Win­zer sowie interessierten konventionell wirtschaftenden Winzern die Möglichkeit, sich diesen Fragen zu widmen und mögliche Vorbehalte gegenüber den neuen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten abzubauen. Weiteres Ziel dieser über das WITRA-­Förderprogramm „Initiative Wissenstransfer“ des BÖL (Bundesprogramm Ökologischer Landbau) geförderten Wissenstransferveranstaltung war aber auch der fachliche Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Winzern.
Mit dem Einstiegsreferat „Mal was andres! – neue Rebsorten – Bedeutung für den ökolo­gischen Weinbau“ stellte Dr. ­Wolfgang Patzwahl von der Naturland Fachberatung den aktuellen Stand der Züchtung dar und welche Vorteile diese Sorten insbesondere auch für ökologisch wirtschaftende Weinbaubetriebe bieten. Zudem ging Patzwahl auf die inzwischen vorhandenen vier Generationen von Piwi-Rebsorten und die Bedeutung der polygenetischen Verankerung von Resistenzen für die Stabilität und Widerstandskraft dieser Rebsorten gegen Schaderreger ein.
Sensorisch und preislich ähnlich
Von Zukunftswinzern standen Weine neuer Rebsorten zum Probieren bereit. Neben dem Interesse an den Aromen der neuen Rebsorten stellten sich immer wieder Fragen nach Vermarktung und Verbrauchersicht. Dazu präsentierte Christopher Kiefer, Hochschule Geisenheim, aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Vitifit-Projekt. Die Akzeptanz der Piwis reicht von skeptisch bis interessiert. In Blindverkostungen allerdings werden Piwis sensorisch und preislich im Vergleich zu konventionellen Weinen ähnlich bewertet, nach der Aufklärung schneiden sie dagegen signifikant besser ab. Seine Schlussworte sind eindringlich: „Das Interesse und die Überzeugung wachsen!“
Genau auf diese Entwicklung setzen die Zukunftsweine mit ihrem Markenauftritt, der starken Kommunikation und der Vermarktungsplattform des gemeinsamen Online-Shops. „Wir sehen das große Potential der Zukunftsweine darin, mit konsequent nachhaltigen Reben gemeinsam eine einzigartige Kommunikationsstärke zu entwickeln, die die Zukunft des klimafreundlichen Weinbaus revolutionieren wird“, fasst Öko-­ und Zukunfts-Winzerin Eva Vollmer zusammen. „Wir zählen darauf, dass immer mehr Winzer:innen Zukunftsreben pflanzen und dass der Handel und die Gastronomie diese positive Entwicklung unterstützen wird.“ Naturland Fachberatung