Deutschschweizer Wein behauptet sich am Markt

SCHWEIZ

Der Branchenverband Deutschschweizer Wein führte im Rahmen der Weinmesse Expovina in Zürich auf einem Weinschiff die Herbstversammlung durch. Der Branchenverbandspräsident Martin Wiederkehr berichtete, dass im Jahr 2024 der Wein­import leicht zurückgegangen und der Marktanteil von Schweizer Weinen bei den großen Einzelhandelsketten stabil geblieben sei. Im Direktverkauf sowie der Gastronomie sei er zum Teil sogar leicht angestiegen.
Wiederkehr bemerkte, dass die Kosten für andere Bereiche wie Krankenkassenprämien und Abgaben an den Staat sowie die allgemeine Teuerung den Winzern und Partnerbetrieben schadeten, da das frei verfügbare Einkommen der Menschen massiv geschmälert werde.
Geringe Ernte mit guter Qualität
Als „klein, fein und heterogen“ beurteilte der Rebbaukommissär Beat Felder die diesjährige Traubenernte. Der warme März sorgte für frühe Austriebe, ehe Ende April Schnee und Kälte Frostschäden verursachten. Im Sommer sorgte ständiger Regen für eine schwierige Pflanzenschutzsaison. Bei späteren Sorten verzögerten Niederschläge die Reife und bereiteten Schwierigkeiten, die Lese zu organisieren.
Extremes Wetterpech
„Was ich in dieser Stärke noch nie erlebt habe, waren die Starenschwärme, die die Trauben sogar durch die Netze gefressen haben“, erzählte Felder. Die Ernte fiel größtenteils um 30 % geringer als im Zehn-Jahresschnitt aus. „Im Kanton Schaffhausen hatten die Winzer ex­tremes Wetterpech“, sagte er und bemerkte, dass dort nur rund 55 % einer durchschnittlichen Ernte eingefahren werden konnte. Während der Vegetation gab es so viel Regen wie normalerweise im ganzen Jahr und im August führte ein schweres Unwetter mit Starkregen und Hagelschlag in einigen Rebparzellen im Klettgau zum Totalausfall.
Martin Wiederkehr betonte, dass eine verstärkte Absatzförderung von Schweizer Wein dringend nötig ist, um Marktanteile im In- und Ausland zu gewinnen. In der Motion „Förderung von Schweizer Wein stärken“ wird der Bundesrat aufgefordert, die jährlichen Fördermittel auf 9 Mio. Franken zu erhöhen. Thomas Güntert