Dürftige Weinlese in Australien

Australien

Trockenheit, Buschbrände und andere extreme Witterungsereignisse haben 2020 zu einer der schlechtesten Weinlesen in Australien seit vielen Jahren geführt. Laut der Branchenorganisation „Wine Australia“ wurden 1,52 Mio. t Trauben gepresst, 12 % weniger als im Vorjahr und 13 % weniger als im Zehnjahresmittel. Es ist die geringste Ernte seit 2007, voraussichtlich 1 Mrd. l Wein. Der Geschäftsführer von Wine Australia, Andreas Clark, erwartet für den Jahrgang 2020 allerdings eine gute Qualität. Die kleineren Erträge führten zu konzentrierteren Farben und Aromen in den Beeren. „Mit diesem Jahrgang können wir das Ziel eines Wertzuwachses im Premiumsegment erreichen, auch wenn das eingeschränkte Angebot die Erlösmöglichkeiten begrenzen wird“, erklärte Clark. Der Weinsektor habe seit der letzten Dürre erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt, was zu verbesserter Bewirtschaftung und zu mehr Effizienz der Wassernutzung geführt habe. Gegen die Verluste durch Brände und Rauchschäden sei hingegen nichts zu machen gewesen. Clark bezifferte die entstandenen Traubenverluste auf rund 40.000 t oder 3 % der Ernte. Die wichtigste Rebsorte in Australien bei Rotwein ist Shiraz, mit einer Erntemenge von 375.618 t, das sind 10 % weniger als im Vorjahr. Noch höher waren die Einbußen bei der bedeutendsten Weißweinsorte Chardonnay, die mit 285.200 t um 19 % unter dem Vorjahresniveau lag. age