Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben sich am 15. Juni 2021 darauf geeinigt, den seit Oktober 2019 andauernden Streit um die Subventionen für Airbus und Boeing, zu beenden. Nach einer viermonatigen Aussetzung der Handelssanktionen setzt die USA ihre Strafzölle auf Wein und weitere Produkte für fünf Jahre bis 2026 aus. Im Gegenzug verzichtet auch die EU auf die Sonderabgaben für Einfuhren aus den USA.
„Wir beenden damit den längsten Handelsstreit in der Geschichte der WTO“, sagte Ursula von der Leyen. Beide Seiten vereinbarten die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die die Bedingungen einer Vereinbarung ausarbeiten soll. Dies ist eine starke Geste Europas und Washingtons, die die AREV seit Beginn der unfairen Strafbesteuerung im Weinsektor forderte.
Nachdem die WTO Washington erlaubt hatte, Zölle auf europäische Importe im Wert von 7,5 Milliarden Dollar zu erheben, tat sie dasselbe mit der EU, was US-Importe betrifft, im Wert von 4 Milliarden Dollar. Die Weinproduzenten wurden mit Exportsteuern in Höhe von 25 % belegt, was für den Sektor einen Einnahmeverlust von schätzungsweise 1,600 Mrd. Euro pro Jahr bedeutete wie die AREV schätzt.
Gerhard Brauer, Vorsitzender des Verbandes Deutscher, Weinexporteure e. V. (VDW) zeigt sich hocherfreut über diese Nachricht: „Unsere Winzer können durch die langfristige Aussetzung der Strafzölle aufatmen. Die USA sind nicht nur für EU-Weine, sondern auch für Weine aus deutschen Anbaugebieten mit Abstand der größte Exportmarkt und die Zölle hatten verheerende Auswirkungen.“
Die von den USA verhängten zusätzlichen Strafzölle in Höhe von 25 % auf EU-Weine haben im letzten Jahr zu einem Einbruch der Exporte deutscher Weißweine von etwa 20 % geführt. EU-weit sind die Exporte sogar um 54 % zurückgegangen.
Die Verluste des Weinsektors wurden nicht kompensiert und türmen sich mit den Auswirkungen der Covid-Pandemie, Brexit und klimawandelbedingten Episoden wie Frühjahrsfrösten auf. red