Einkreuzung der wilden Sorte Tebaba

Salztolerantere Reben

Für die Züchtung salztoleranter Reben haben Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) die wilde Weinrebe Tebaba als potenziellen Genspender identifiziert. Wie das KIT mitteilte, hat die im Atlasgebirge gefundene Wildrebe in Tests eine ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegen Salzstress gezeigt.
„Wir stellten fest, dass Tebaba im Gegensatz zu anderen salz­toleranten Pflanzen Natrium nicht in den Wurzeln zurückhält, sondern ihren Stoffwechsel so umgestaltet, dass er in Gegenwart von Natrium unverändert weiterlaufen kann“, erklärte Prof. Peter Nick vom KIT. Davon profitierten die Blätter, die unter Salzstress üblicherweise absterben. Bei Tebaba werde die Bildung schädlicher Stoffe vermieden. Ein Zusammenbruch der Zellwände werde verhindert, Photosynthese sei weiterhin möglich. Die Forscher empfehlen, die genetischen Faktoren der Salztoleranz von Tebaba durch natürliche Kreuzung, unterstützt von molekularbiologischen Analysen in Rebsorten einzuführen.
Die Verwendung von Tebaba als Wurzelstock in der Veredlung schließen die Forscher aus. Der Grund für die Salztoleranz liege in den Blättern und nicht in der Wurzel. Die Erhöhung der Salztoleranz fördert laut KIT die Anpassung des Weinbaus an die Erderwärmung. Die Reben kämen mit der klimawandelbedingten Intensivierung der Bewässerung, die zur stärkeren Versalzung der Böden führe, dann besser zurecht. Ihre Studienergebnisse haben die KIT-Forscher im Fachmagazin „Plant Physiology“ veröffentlicht. age