Rheingau: Endgültige Erntemenge

Nach Abschluss der Auswertung der Traubenernte- und Weinerzeugungsmeldung ergibt sich für das Weinanbaugebiet Rheingau über alle Rebsorten und Qualitätsstufen hinweg ein Durchschnittsertrag von 59,85 hl/ha und an der Hessischen Bergstraße ein Durchschnittsertrag von 50,39 hl/ha. Unter der zugrunde Legung der aktuellen Ertragsrebfläche im Rheingau von 3 098 ha ergibt dies eine Gesamterntemenge von 18 542 935 l und an der Hessischen Bergstraße bei einer Ertragsrebfläche von 436 ha ergibt eine Gesamterntemenge von 2 194 439 l. Dies bedeutet gegenüber dem letzten Erntejahr 2012 im Rheingau ein Minderertrag von 20,37 % und an der Hessischen Bergstraße von 28,20 %.

Der Rotweinanteil der Ernte 2013 im Rheingau beträgt 14,73 % und an der Hessischen Bergstraße 24,75 %.

Die Verteilung von Prädikatswein zu Qualitätswein im Rheingau ist fast genau 50 zu 50. An der Hessischen Bergstraße ist das Verhältnis verschoben, hier gibt es einen Anteil von 28,5 % Prädikatswein zu 71,5 % im Qualitätsweinsegment. Im Jahrgang 2012 war der Anteil von Prädikatswein im Rheingau bei 55 % und an der Hessischen Bergstraße bei 48 %.

Nach den bis jetzt durch den kellerwirtschaflichen Berater Mathias Schäfer im Dezernat Weinbau, Eltville, durchgeführten Jungweinproben kann man davon ausgehen, dass sich die kühlen Nächte sowie der vergleichsweise späte Lesezeitpunkt sehr positiv auf die Aromaausprägung in den Trauben ausgewirkt haben. Die Weine präsentieren sich im allgemeinen besonders fruchtbetont. Während sich die Weine aus sehr früh gelesenen Trauben durch ihre frische Säure eher schlank mit moderatem
Alkoholgehalt präsentieren, wirken die später gelesenen durch ihre höhere physiologische Reife kräftiger mit viel Schmelz und Nachhaltigkeit. Die Säure ist
2013 gut eingebunden, sodass auch höhere Säuregehalte meist nicht unangenehm hervor schmecken.

Die hohen Niederschläge im Oktober sorgten für eine schnelle Ausbreitung der Botrytis. Da es sich bei der Fäulnis weitgehend um eine „saubere Botrytis" ohne negative Begleiterscheinungen gehandelt hat, hat sich diese – im Gegensatz zur Erntemenge – meist positiv auf die Qualität sowie die Extraktgehalte der Weine ausgewirkt.

Christoph Presser/Mathias Schäfer, RP-Darmstadt,
Dezernat Weinbau, Eltville