Erste Studie zum Weinabsatz im Fachhandel

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Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung des DWI mit der Hochschule Geisenheim University wurde erstmals eine repräsentative Marktstudie zum Weinabsatz im Fachhandel erstellt. Sie basiert auf den Daten der Geisenheimer Absatz­analyse von 2021 bis einschließlich Juni 2024, an der mehr als 400 Weinerzeuger aus den Anbaugebieten Rheinhessen, Pfalz, Baden, Württemberg, Mosel, Franken, Nahe und Rhein-gau teilgenommen und ihre anonymisierten Absatzdaten digital zur Verfügung gestellt haben.
Der Studie zufolge haben die deutschen Weingüter im Jahr 2023 ein Viertel ihrer Weine über den Fachhandel abgesetzt und damit 21,6 % ihres Umsatzes erzielt. In absoluten Zahlen waren dies 45,9 Mio. Liter im Wert von 278 Mio. Euro. Der Umsatzanteil des Fachhandels variierte stark zwischen den Anbaugebieten. In der Pfalz war er mit 29,3 % am höchsten, gefolgt von Württemberg (24,3 %) und Baden (22,9 %). Der Durchschnittserlös pro 0,75 Liter-Flasche Wein im Fachhandel betrug über alle Anbaugebiete hinweg 4,52 Euro netto. Am höchsten war er im Rheingau (6,37 Euro/0,75 l) und am niedrigsten an der Nahe (3,74 Euro/0,75 l).
Die Studie belegt zudem die deutlichen pandemiebedingten Marktveränderungen. Während 2021 und 2022 Umsatz und Absatz der Weingüter im Fachhandel mit einem Plus von 19 % und einem Absatzzuwachs von 5 % gegenüber 2019 zunächst stark anstiegen, sank der Absatz bis Mitte 2024 um 14 % und somit 9 % unter das Vorkrisenniveau. Die Ursachen für den Rückgang werden insbesondere in der Kaufzurückhaltung der Verbraucher aufgrund einer gestiegenen Preissensibilität gesehen.
Fast jede vierte Flasche, die die Weingüter an den Fachhandel verkauften, war eine Literflasche, wobei ihr Anteil am Umsatz lediglich 13,5 % betrug. In Franken und Baden ist der Anteil der Literflaschen überdurchschnittlich hoch, an der Mosel und im Rheingau ist er deutlich niedriger.
Die vollständige Studie kann von Abgabepflichtigen per E-Mail bei eberhard.abele@deutscheweine.de angefordert werden. DWI