Extremes Weinjahr 2017

WÜRTTEMBERG

Foto: wvw
Es war wieder ein herausforderndes Weinjahr, so der Tenor der Herbstpressekonferenz 2017 des Weinbauverbands Württemberg in der Wein- und Sektkellerei Schloss Affaltrach. Weitgehend haben sich die durch den Spätfrost bedingten unterschiedlichen Reifestadien innerhalb einer Rebe gut nivelliert. Dennoch gilt eine gute Traubenselektion als Basis hoher Qualitäten.
Traubengesundheit im Blick Seit dem ersten Auftauchen der Kirschessigfliege legen die Württemberger Wengerter zunehmend großen Wert auf die Bestandshygiene – die beste Prophylaxe gegen die KEF. „Wir beobachten die Kirschessigfliege sehr genau und haben gelernt, mit ihr umzugehen“, berichtete Präsident Hermann Hohl. Zum Beispiel diskutiert eine vom Verband einberufene Arbeitsgruppe, in der Vertreter aus Forschung, Wissenschaft und Beratung, aber auch aus der Praxis sowie der Imkerei am Start sind, wöchentlich über die aktuelle Situation. Im Anschluss werden die Verbandsmitglieder seitens der Geschäftsstelle per Mail mit praxisrelevanten Infos versorgt.
Lese auch in Württemberg schon weit fortgeschritten Insgesamt, so erwartet der Weinbauverband, dürfte die Lese in diesem Jahr – in Abhängigkeit von der Witterung – bis Anfang beziehungsweise Mitte Oktober weitgehend abgeschlossen sein: „Das wird ein echter Lese-Sprint“, prophezeite Präsident Hohl. Die Mengenschätzung gestaltet sich noch schwieriger als sonst. Vor allem aufgrund der April-Fröste gibt es aber erneut unterdurchschnittliche Erwartungen. „Einige Regionen sind leider von sehr deutlichen Ertragsausfällen betroffen, beispielsweise der Bereich Kocher Jagst-Tauber, die Region Hohenlohe und Weinsberger Tal, selbst rund um Stuttgart gab es teilweise erhebliche Frostschäden“, sagte Hohl. Besonders den Trollinger habe es teils ziemlich gebeutelt. Insgesamt gehe der Verband derzeit von einem Durchschnittsertrag von 75 bis 80 hl Most je ha aus, bei großen regionalen Unterschieden. Im Vergleich zum Vorjahr wäre dies ein Minus zwischen 25 und 30 Prozent in der Menge. Präsident Hohl: „Dafür dürfen sich Verbraucher angesichts der Oechselewerte auf beste Qualitäten freuen!“ Weinbauverband Württemberg