Forschungsprojekt Smarter Weinberg

Bundesministerium bewilligt 3,7 Mio. Euro

Foto: DLR Mosel
Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer überreichte bei einer digitalen Veranstaltung einen Bewilligungsbescheid über 3,7 Mio. Euro an Landrat Manfred Schnur, Landkreis Cochem- Zell, und Prof. Dr. Maria Wimmer von der Universität in Koblenz zur Förderung des Projekts Smarter Weinberg. Es gehört zu 14 Projekten, die im Rahmen des 5-G-Wettbewerbs des Bundesministeriums unterstützt werden.
Vielzahl von Projektpartnern
Das Projekt Smarter Weinberg wird von einem Konsortium unter der Führung der Arbeitsgruppen Verwaltungsinformatik und Aktives Sehen des Fachbereichs Informatik der Universität in Koblenz realisiert. Diesem Konsortium gehören auch Clemens Technologies Wittlich, V&R Vision & Robotics Koblenz, aeroDCS Koblenz, das DLR Mosel in Bernkastel-Kues und die Kreisverwaltung Cochem-Zell an. Kooperierende Weingüter sind das Weingut Kilian Franzen in Bremm und das Weingut F. J. Weis in Zell an der Mosel.
Durch das Projekt Smarter Weinberg soll der 5. Generation des Mobilfunknetzes, die Arbeit der Winzer in den Steil-/Steilstlagen der Rebflächen im Anbaugebiet Burg Cochem durch Automatisierung und innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz, Internet of Things, Bilderkennung, Robotik und Big Data Analytics erleichtert werden.
So soll dem stetigen Rückgang der Steillagenflächen entgegengewirkt und die einzigartige Kulturlandschaft an der Mosel erhalten werden. Zudem sollen die regionalen Winzer, die die Terrassen an der Mosel überwiegend in Handarbeit bewirtschaften, gestärkt und eine ökologische, nachhaltige wie auch sichere Bewirtschaftung der Steil- und Steilstlagen im Weinbau ermöglicht werden.
Steillagen an der Mosel sollen erhalten werden
Das Projekt Smarter Weinberg erstellt ganzheitlich webbasierte Anwendungen für wiederkehrende Arbeiten wie Bodenbearbeitung, Entlauben und Rebschutz. Mithilfe der Technologien kann man sie (teil-)automatisieren. Entwickelt wird ein Kombinationsgerät mit Raupenantrieb zur Boden- und Laubbearbeitung sowie Ausbringung von Spritzmitteln in Steil- und Steilstlagen.
In weiteren Ausbaustufen sind Spritz- und Inspektionsdrohnen sowie Geräteträger mit alternativer Fortbewegung für extreme Steillagen vorgesehen. Mithilfe intelligent vernetzter Sensoren und Multi­spektralkameras werden Klimadaten oder Zustandsdaten der Reben erhoben. Diese werten die Wissenschaftler an der Universität in Koblenz aus.
Das Kombinationsgerät oder die Drohne wird daraufhin in Echtzeit zur (teil-)autonomen Bearbeitung im Weinberg angesteuert. Mit den geplanten Anwendungen wird die 5G Mobilfunktechnologie in Europas steilsten Weinbergen erprobt. Ein auf künstlicher Intelligenz basiertes Winzer-Informations­management bündelt die Daten, bietet Schnittstellen für Berichtspflichten an Behörden sowie Verbände und unterstützt die Winzer bei der Vermarktung und Kundenbindung. red