Franken: Ein Tag für die Tafeltrauben

Fraenkische Tafeltrauben reifen von Daechern und Netzen geschuetzt heran. Beim Tafeltraubentag der LWG in Garstadt stellten Armin Braun und Hubert Siegler die Anlagen vor.
Fraenkische Tafeltrauben reifen von Daechern und Netzen geschuetzt heran. Beim Tafeltraubentag der LWG in Garstadt stellten Armin Braun und Hubert Siegler die Anlagen vor.Foto: LWG
Dass fränkische Tafeltrauben die Konkurrenz aus südlichen Gefilden nicht scheuen müssen, wurde auch wieder auf dem jüngsten Tafeltraubentag in Garstadt im Landkreis Schweinfurt deutlich. „Obwohl das Jahr 2014 es nicht wirklich gut mit Rebstöcken und Trauben meinte“, so der Obstbauexperte der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Hubert Siegler, „zeigte sich wieder, dass der Anbau von Tafeltrauben in Franken lohnend sein kann. Vor allem die Sorte „Arkadia“ mit ihren riesigen hellgrünen Beeren bewies im geschützten Anbau erneut, dass Optik und Geschmack auch bei heimischen Tafeltrauben Hand in Hand gehen können.“


Schutzdächer kontra Frost
Noch allerdings befände sich dieser in vielerlei Hinsicht im Experimentierstatus, sagte Armin Braun, Betreiber zweier Bio-Tafeltraubenanlagen in Garstadt. Angst vor Spätfrösten nach dem milden Winter und dem damit verbundenen verfrühten Austrieb der Reben zum Beispiel, bewegte ihn schon im April dazu, seine Rebstöcke mit Schutzdächern zu schützen. Eine sinnvolle und vor allem auch wirkungsvolle Maßnahme, wie sich später zeigte: Der Frost verschonte seine Reben. Ein trockener Frühsommer und ein nasser und kühler August machten allerdings den Vegetationsvorsprung der Reben wieder zunichte. Spätreife Tafeltraubensorten wie Katharina und Georg könnten unter Umständen dieses Jahr nicht ausreifen.


Kirschessigfliege ist im Tafeltraubenanbau wählerisch

„Doch der größte Feind nicht nur der Trauben ist dieses Jahr die sich massenhaft verbreitende Kirschessigfliege“, betonte Siegler. „Allerdings ist es wählerisch,“ berichtete Armin Braun aus seiner Erfahrung. Es bevorzuge bei ihm zum Beispiel ausgerechnet die als beste blaue Rebsorte geltende Muscat Bleu. Die ähnlich gefärbte Sorte „Venus“ und weiße Sorten dagegen hat die Kirschessigfliege in Garstadt verschmäht. Bislang hat dieses der heimischen Obstfliege ähnliche Insekt aus Asien nur blaue und rote Früchte befallen.
„Abgesehen von diesem Schädling haben wir im fränkischen Tafeltraubenanbau besonders gute Erfahrungen mit den Tafeltraubensorten Ontario, Fanny, Frumoasa Alba, Muscat Bleu, Birstaler Muskat und Venus“, erklärt Siegler.

Lwg