Schutzdächer kontra Frost
Noch allerdings befände sich dieser in vielerlei Hinsicht im Experimentierstatus, sagte Armin Braun, Betreiber zweier Bio-Tafeltraubenanlagen in Garstadt. Angst vor Spätfrösten nach dem milden Winter und dem damit verbundenen verfrühten Austrieb der Reben zum Beispiel, bewegte ihn schon im April dazu, seine Rebstöcke mit Schutzdächern zu schützen. Eine sinnvolle und vor allem auch wirkungsvolle Maßnahme, wie sich später zeigte: Der Frost verschonte seine Reben. Ein trockener Frühsommer und ein nasser und kühler August machten allerdings den Vegetationsvorsprung der Reben wieder zunichte. Spätreife Tafeltraubensorten wie Katharina und Georg könnten unter Umständen dieses Jahr nicht ausreifen.
Kirschessigfliege ist im Tafeltraubenanbau wählerisch
„Doch der größte Feind nicht nur der Trauben ist dieses Jahr die sich massenhaft verbreitende Kirschessigfliege“, betonte Siegler. „Allerdings ist es wählerisch,“ berichtete Armin Braun aus seiner Erfahrung. Es bevorzuge bei ihm zum Beispiel ausgerechnet die als beste blaue Rebsorte geltende Muscat Bleu. Die ähnlich gefärbte Sorte „Venus“ und weiße Sorten dagegen hat die Kirschessigfliege in Garstadt verschmäht. Bislang hat dieses der heimischen Obstfliege ähnliche Insekt aus Asien nur blaue und rote Früchte befallen.
„Abgesehen von diesem Schädling haben wir im fränkischen Tafeltraubenanbau besonders gute Erfahrungen mit den Tafeltraubensorten Ontario, Fanny, Frumoasa Alba, Muscat Bleu, Birstaler Muskat und Venus“, erklärt Siegler.