Für einen lebendigen Ökoweinbau

Ecovin

Ecovin, der Bundesverband Ökologischer Weinbau, begrüßt die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele der neuen Bundesregierung für einen Ausbau der Ökolandwirtschaft. Um die ambitionierten Ziele umzusetzen, bietet Ecovin seine Mitarbeit an und weist auf notwendige Konkretisierungen für den Weinbau hin.
Das Koalitionsziel 30 % Ökolandbau bis zum Jahr 2030 ist laut Ecovin nur zu erreichen, wenn Erzeuger, Verbraucher und Politik an einem Strang ziehen. Von Agrarminister Cem Özdemir wünscht sich Ecovin Weichenstellungen, die den Ökoweinbau zukunftsfähig gestalten – ökologisch, aber auch ökonomisch. Die Pläne zur GAP-Reform müssten überarbeitet werden, damit Ökobetriebe von den EcoSchemes der ersten Säule profitieren können.
Das Weinbaujahr 2021 hat mit feucht-kühler Witterung, hohem Pilzdruck und hohen Ertragsverlusten deutlich gemacht, dass neue Pflanzenschutzstrategien und Kupferalternativen gebraucht werden, damit der Ökoweinbau wirtschaftlich attraktiv bleibt. Ertrags- und Einkommensrisiken können nicht allein von den Erzeugern getragen werden, wenn ein politischer Wille zum ökologischen Umbau besteht. Ecovin fordert Forschungsgelder für Pflanzenschutz, Klimaschutz und -anpassung im Weinbau.
Der im Koalitionspapier vereinbarte Mindestlohn kann das 30 %-Ziel im Ökoweinbau ausbremsen. In Familien-Weingütern wird dieser Mindestlohn häufig nicht einmal von Betriebsinhabern erzielt. Eine Förderung sollte sich stärker an der landwirtschaftlichen Arbeitskraft als an bewirtschafteten Flächen orientieren.
Die Verbraucher müssen Öko­produkte honorieren. Bei Ökowein sieht Ecovin immensen Aufklärungsbedarf. Fast zwei Drittel der deutschen Konsumenten wissen nicht, dass es Biowein gibt. Öffentliche Gelder für Verbraucheraufklärung scheinen unerlässlich. red