Wenn man die 248 Goldenen Meisterinnen und Meister in den Grünen Berufen mit je 50 Jahren multipliziert, dann lautet das Ergebnis: 12.400 Jahre Berufserfahrung. Es war 1975, als die damals jungen Frauen und Männer ihre Meisterprüfung in Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Weinbau abgelegt haben. Dieses Jubiläum wurde nun kürzlich an zwei Tagen im Bad Kreuznacher Kurhaus mit der Goldenen Meisterfeier begangen.
Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Ökonomierat Michael Horper, überreichte gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Staatssekretär Andy Becht die Goldenen Meisterbriefe an insgesamt 133 Landwirtschaftsmeister, 82 Winzermeister, 30 Hauswirtschaftsmeisterinnen und 3 Imkermeister.
Besonderer Jahrgang
Horper erinnerte daran, dass die Meisterkurse damals bei den Landwirtschafts- und Weinbauschulen angesiedelt waren. „Deshalb ist diese Feier immer mit einem großen Rechercheaufwand verbunden. Von zentralisierten Daten, gar in digitaler Form, konnte 1975 noch keine Rede sein.“ Der Präsident warf einen Blick zurück auf 1975 und verglich die Situation der Landwirtschaft damals und heute. „Für den Weinbau war es ein besonderer Jahrgang: Es herrschten nahezu optimale Bedingungen. Der 1975er ist ein sehr langlebiger Wein und noch heute genießbar. Doch auch der Strukturwandel hatte vor 50 Jahren bereits eingesetzt“, erinnerte Horper. So seien heute nur noch 16.000 landwirtschaftliche Betriebe im Land gemeldet, mit zunehmender Flächengröße – 1975 waren es noch 87.000, davon 45.000 unter einer Betriebsgröße von 5 ha. Die heutigen Goldenen Meister haben diesen Strukturwandel begleitet und gestaltet.
Fachkräfte, Ausbilder und Wegbereiter geehrt
Ebenfalls geehrt wurden langjährig Beschäftigte in landwirtschaftlichen Betrieben sowie ehrenamtlich tätige Sachverständige im Weinbau. Auch Weinbau- und Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt gratulierte den Goldenen Meistern zum großen Berufsjubiläum: „Mit der Verleihung des Goldenen Meisterbriefes ehren wir heute Meisterinnen und Meister, die in den Grünen Berufen über Jahrzehnte hinweg nicht nur als Fachkräfte, sondern auch als Ausbilder und Wegbereiter für die Zukunft unserer Landwirtschaft und des Weinbaus entscheidend zum Erfolg unserer Region beigetragen haben“, sagte Schmitt. „Ihre Arbeit und Engagement prägt nicht nur unsere Kulturlandschaft und sichert die Lebensmittelversorgung, sondern stellt auch sicher, dass die nächste Generation bestens auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ist“, so die Ministerin. LWK/red