Gemeinsam für die Profilierung des Gebiets

WÜRTTEMBERG

Die diesjährige Mitgliederversammlung des Weinbauverbands Württemberg fand am 28. April in Weinsberg statt. Weinbaupräsident Dietrich Rembold begrüßte unter den Teilnehmern auch den Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, sowie den Präsidenten des Deutschen Weinbauverbands, Klaus Schneider.
Projekt zur Profilierung
Weinbaupräsident Rembold berichtete, dass der Weinbauverband aktuell einen Förderantrag für ein EIP-­Vorhaben (Europäische Innovationspartnerschaft) eingereicht hat – mit dem Ziel, die g.U. Württemberg zukunftsfähig zu profilieren. Im Fokus steht ein umfassender Ansatz, der die Aspekte Nachhaltigkeit, Regionalität sowie eine oder mehrere Leitrebsorten in den Mittelpunkt stellt. Ziel ist die Entwicklung eines weinbaulichen Leitbilds auf Grundlage einer detaillierten Marktanalyse, sensorischen Produktbewertung und gezielten Kundensegmentierung. Darauf aufbauend sollen Qualitätsrichtlinien für die Praxis abgeleitet und durch ein KI-basiertes Tool eine einheitliche Markenstrategie betriebsnah umgesetzt werden.
Weinbaupräsident Rembold begrüßte die Ankündigung von Minister Hauk MdL, dass eine neue Landesregelung zur „Drischenverordnung“ ab 2026 für klare Zuständigkeiten bei der Rodung und Pflege aufgelassener Weinberge sorgen soll. Während die Landesregierung im Rahmen des Sofortprogramms Weinbau bereits zahlreiche Maßnahmen in die Wege geleitet hat, betonte der Präsident des Deutschen Weinbauverbands, Klaus Schneider, erneut die Notwendigkeit, die geplante deutschlandweite Rotationsbrache mit ausreichenden Mitteln je Hektar gefördert werden muss. Eine Einführung der Förderung noch für das laufende Vegetationsjahr schlossen alle Beteiligten aus.
Bei der Einordnung des Koalitionsvertrags bleibt ein weiteres zentrales Anliegen des Weinbauverbands der Umgang mit dem gesetzlichen Mindestlohn im Bereich der Saisonarbeit. Hier fordert die Branche einen realitätsnahen Sonderweg für die Landwirtschaft, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Weinbaupräsident Rembold ging in seiner Rede auch auf die Weiterentwicklung des Verbands ein: „Wir werden in den kommenden Monaten prüfen, ob wir mit der aktuellen Ausrichtung unserer Verbandsstrukturen und den Anforderungen an unser über das Maß hinaus engagierte Ehrenamt noch richtig aufgestellt sind. Wir streben deshalb auch enge Kooperationen mit anderen Organisationen und Verbänden an.“
Oenotourismus soll ausgebaut werden
Der Weintourismus soll als weiteres wirtschaftliches Standbein der Betriebe künftig stärker gefördert werden. In einem Impulsvortrag stellte Sonja Kocher (Projektstelle Weinwege Württemberg) Möglichkeiten vor, wie Winzer bereits heute touristische Angebote entwickeln können. Mit Unterstützung des Landes soll der Oenotourismus in den kommenden zwei Jahren weiter ausgebaut werden. Der Bedarf liegt, so Kocher, klar auf der Hand: Immerhin bewerten über 90 % der deutschen Bevölkerung Baden-Württemberg als sehr geeignet für Urlaubsaktivitäten rund um Wein und Winzer. WVW