Goldenes Rheinhessen weiter auf Erfolgskurs

RHEINHESSEN

Foto: Bettina Siée
Die Erzeugergemeinschaft (EZG) Goldenes Rheinhessen blickte anlässlich ihrer 43. Mitgliederversammlung in Bornheim auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2021/22 zurück. Vorsitzender Hubertus Brand erläuterte die stabile wirtschaftliche Lage des Unternehmens.
Die Übernahmen aus Mitgliedsbetrieben sind im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht gewachsen. Die Auszahlungspreise der EZG lagen, analog der allgemein gestiegenen Marktpreise, deutlich über dem Niveau der Vorjahre und im Schnitt etwas über den öffentlich gehandelten Marktpreisen. Der Fassweinumsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Mio. Euro auf 52,9 Mio. Euro (+13,7 %) gewachsen, der Fassweinabsatz um 2,9 Mio. Liter auf 51,3 Mio. Liter (6,0 %).
Im Geschäftsjahr 2021/2022 wurden rund 21,7 Mio. Trauben sowie 31,7 Mio. Liter Most, Jung- und Fasswein angeliefert oder über Kommissionäre zugekauft. Insgesamt wurden 50,7 Mio. Liter (+0,5 %) übernommen oder aus angelieferten Trauben gewonnen und hierfür 45,3 Mio. Euro (+4,6 Mio. Euro/ +11,3%) an die Winzer der Region ausbezahlt.
Zum 30. Juni 2022 lagerten mit rund 16,5 Mio. Liter Fasswein rund 1,4 Mio. Liter weniger Weinbestände im Betrieb in Bornheim, die bis Ende 2022 zum Großteil vermarktet wurden. Der bilanzielle Wert der Vorräte stieg um rund 0,7 Mio Euro, was die gestiegenen Auszahlungskosten zeigt.
Preise gleichen Kosten nicht aus
Trotz der relativ stark gestiegenen Auszahlungspreise hat die EZG mit 362.000 Euro einen um 121.000 Euro verbesserten Jahresüberschuss erwirtschaftet, der durch Mitgliedervotum den Rücklagen zugeführt wird.
Die EZG-Mitglieder wurden zudem vorab am erwirtschafteten Erfolg mit einem Bonus von 4 % (832.000 Euro) beteiligt und die Geschäftsanteile der Mitglieder werden mit 3 % verzinst (90.000 Euro) sowie die stehengelassenen Abrechnungsbeiträge mit 124.000 Euro vergütet.
Das Vermögen der EZG ist durch Investitionen, gestiegene Forderungen und Bankguthaben um 5,2 Mio. Euro auf 43,3 Mio. Euro gewachsen. Das Eigenkapital ist bei rückläufiger Mitgliederzahl auf 9,7 Mio. Euro gewachsen. Laut Steuerberater Hans-Günther Lech­thaler aus Wöllstein ist die Liqui­dität des Unternehmens bestens, nicht zuletzt dank Darlehen der Mitglieder. Vorstand und Geschäftsführung sind überzeugt, die Folgekosten der Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen der letzten Jahre, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, gut erwirtschaften zu können. 2023 plant die EZG, eine Photovoltaikanlage zu installieren, mit dem Ziel der Selbstversorgung.
Die Nachfrage nach Produkten der EZG ist überdurchschnittlich gut und kann von den Mitgliedsbetrieben nur etwa zur Hälfte bedient werden. Der Zukauf auf dem Fassweinmarkt sei wirtschaftlich jedoch kein Nachteil.
Vorsitzender Brand berichtete von 14 Kündigungen, wodurch sich die Rebfläche um 133 ha reduzierte. Ein neues Mitglied brachte 8,5 ha ein und durch Expansion der Mitgliedsbetriebe stieg die Fläche um 17,5 Hektar. Aktuell bewirtschaften 201 Mitglieder 2.418 ha Reben.
Die Geschäftsführung erwartet, dass auch der Jahresabschluss 2022/23 zufriedenstellend abgeschlossen wird.
Wahlen zum Vorstand
Rainer Porscha aus Badenheim und Matthias Clemens aus Ober-Flörsheim wurden für weitere drei Jahre und Matthias Klös aus Gimbsheim neu in den Vorstand gewählt. Tobias Fluhr aus Ensheim fungiert als Rechnungsprüfer. bs