Green Deal als möglicher Innovationstreiber

Vereinigung der Weinregionen Europas (AREV)

Unter Umständen könnten die von der EU-Kommission formulierten Ziele des Green Deal und der darin enthaltenen Farm-to-Fork-Strategie, die zum Beispiel eine Halbierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes bis 2030 vorsieht, ein wichtiger Treiber für Innovation sein. Zu dieser Einschätzung sind die Teilnehmer einer von der Vereinigung der Weinregionen Europas (AREV) abgehaltenen Online- Veranstaltung gekommen.
Der politische Berater des EU-Agrarkommissars Janusz Wojchieschowski, Dr. Andreas Schneider, betonte, dass Innovation die Lösung für den europäischen Weinbau sei, um die Herausforderungen des Green Deal zu bewältigen. Der ehemalige Mitarbeiter in der EU-Parlamentsfraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) verwies auf die in der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vorgesehenen Haushaltsposten für Öko-Regelungen zur Stärkung der Präzisionslandwirtschaft und für die Umsetzung von Technologien der künstlichen Intelligenz im Weinbau.
Laut dem Generalsekretär der AREV, Francisco Martínez Arroyo, darf die Bedeutung von Forschung und Innovation im Kampf gegen den Klimawandel und den daraus resultierenden Katastrophen nicht unterschätzt werden. Dafür sei es zwingend erforderlich, ein Verständnis für die jeweiligen Anliegen zwischen Kommission, dem Europäischen Parlament und den Weinregionen zu erreichen.
Landwirtschaft soll bis 2035 Klimaneutralität erreichen
Die Europaabgeordnete und Ko-Vorsitzende der parlamentarischen Intergruppe für Wein, Spirituosen und Qualitätslebensmittel, Irène Tolleret, stellte klar, dass die Vorhaben des Green Deal und das „Fit für 55 Paket“ die Landwirtschaft dazu verpflichteten, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Darüber hinaus müsse der
Agrarsektor einen Teil der Emissionen anderer Sektoren über Kohlenstoffsenken ausgleichen, so die französische Abgeordnete der liberalen Fraktion Renew Europe (RE). AREV-Generalsekretär Martínez Arroyo unterstrich, dass sein Sektor bereit sei, die ehrgeizigen Klima- und Umweltziele der EU zu erfüllen. Allerdings müsse der Weinbau in die Lage versetzt werden, auf die Klima- und Umweltherausforderungen zu reagieren. Daher stelle sich die Frage, wie dies auch zum Wohle der Winzer und der gesamten Weinregionen erfolgen könne. age