Im Rahmen einer Pressekonferenz im Atriumhotel in Mainz wurden letzte Woche die Ergebnisse der 3. Internationalen Marktstudie des Netzwerkes der Great Wine Capitals (GWC) vorgestellt. Ziel der Studie war, anhand von Umfragen (der Betriebe) die weintouristische Entwicklung in den zehn Mitgliedsregionen der GWC zu analysieren und zu vergleichen. Im Fokus der Pressekonferenz standen vor allem die Studienergebnisse für das GWC Mainz und Rheinhessen. „Die Studie ist ein wertvolles Instrument, um Märkte zu beobachten sowie Trends, Strategien und wirtschaftliche Erfolgsfaktoren besser erfassen zu können. Nach dem Prinzip: Was kommt an und was nicht? Mittelfristig können so Empfehlungen für die Branche ausgesprochen werden“, erläuterte Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz. Erfreut zeigte sich Ebling über das gestiegene Interesse der Weingüter an der Teilnahme der Marktstudie. So konnte der Stichprobenumfang um 47 % erhöht werden.
Weintourismus mit Spitzenwerten
„Der Weintourismus in Mainz und Rheinhessen befindet sich weiter im Aufwärtstrend und erreicht neue Spitzenwerte“, schilderte Claus Schick, Landrat im Kreis Mainz-Bingen die Entwicklung der Region. Um ganze 4 % ist die Zahl der Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr auf 1 517 852 gestiegen. „Damit haben wir erstmals die 1,5 Mio.-Marke geknackt“, freute sich Schick. Die Zahl der Gäste nahm um 3 % zu. Nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Städteübernachtungen: Mainz (886 269) führt vor Worms (139 775), Bingen (107 532) und Alzey (57 583). Insgesamt lassen sich im Laufe der letzten zehn Jahre bei den Übernachtungen Zuwächse von mehr als 30 % verzeichnen. Und dieser Trend scheint sich 2014 fortzusetzen, so Landrat Schick. Die stärksten Zuwachsraten liegen bei den ausländischen Gästen. Die USA haben mit 27,6 % die Nase vorn. Diese positive Enwicklung spiegelt sich nach Aussage von Elke Höllein, Geschäftsführerin der Great Wine Capitals, auch in den Ergebnissen der aktuellen, nicht repräsentativen Marktsstudie der Great Wine Capitals wider: „Der Trend geht weiter zum Urlaub beim Rheinhessen-Winzer“, so Höllein. Wie die Umfrage ergab, stammen 71 % der Weintouristen aus dem Inland; davon 21 % aus der Region und 7 % aus dem Ausland. 36 % der Besucher sind älter als 56 Jahre. Damit hat die Region Mainz und Rheinhessen im internationalen Vergleich den größten Anteil an nationalen und über 56-jährigen Gästen.
„Interessant ist auch, dass die Umsätze aus dem Weintourismus/Weinverkauf in Mainz und Rheinhessen im Vergleich zu den anderen Wine Capitals am höchsten sind. Und dies obwohl die Weinpreise mit unter 12 € im internationalen Vergleich eher niedrig angesiedelt sind“, so Höllein.
„Wie die Studie zeigt, haben wir sehr investitionsfreudige Weingüter“ konstatierte Höllein. „Investiert wird beispielsweise in Infrastruktur oder Verbesserung von Serviceleistungen“. Am meisten genannt wurde allerdings die Investition in die eigene Website.
„Rheinhessen geht es besser als je zuvor“resümierte Ernst Walter Görisch, Landrat des Kreises Alzey-Worms. Er appelierte an alle Akteure, die Zusammenarbeit zu festigen und Synergien zu nutzen. Als nächste Meilensteine in der Entwicklung der Region Mainz/Rheinhessen nannte er folgende Punkte:
- Die Neuausrichtung der Onlinekommunikation beziehungsweise der Relaunch der Internetseite www.rheinhessen.de in 2014.
- Die Präsentation der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus für Mainz, Worms und Rheinhessen“ in 2014.
- Die Präsentation von Marktforschungsuntersuchungen zu Themenkompetenz, Zielgruppen und Zielmärkten in 2014.
- Die erneute Bewerbung von Rheinhessen als LEADER-Region für die Förderperiode 2015 bis 2021.
- Die Fortschreibung des weintouristischen Masterplans „Weinerlebniskulturlandschaft Rheinhessen“ in 2015.