Hagelabwehr gegründet

BADEN

Foto: Badischer Weinbauverband
Um Hagelschäden entgegenzuwirken, haben sich die Weinbauern aus Südbaden zusammengeschlossen und in der Winzergenossenschaft Bötzingen eG die „Hagelabwehr Südbaden e.V.“ gegründet. Alle Winzergenossenschaften des Kaiserstuhls sowie viele Weingüter und Kellereien aus der Region beteiligen sich am Projekt. Außerdem ist das Anbaugebiet Tuniberg nahezu komplett dabei. Insgesamt 85 Prozent der gemeinsamen Rebflächen von Kaiserstuhl und Tuniberg werden mit der „Hagelabwehr Südbaden e.V.“ in Zukunft bedient.
Erfahrungen aus anderen Gebieten
Pro Hektar Rebfläche liegt der Nettobeitrag der Mitglieder dafür bei 30 Euro pro Jahr. „Unsere schwäbischen Kollegen im Rems-Murr-Kreis bauen schon längere Zeit auf die Hagelabwehr“, so Franz Benz, Vizepräsident des Badischen Weinbauverbands. Die Erfahrungen der Kollegen zeigen, dass die Hagelschäden deutlich vermindert werden können. Bei der Gründungsversammlung erfolgte die Verabschiedung von Satzung und Beitragsordnung. Klemens Gugel aus Ihringen wurde zum ersten Vorsitzenden, Günter Linser aus Opfingen zum zweiten Vorsitzenden gewählt.
So funktioniert die Hagelabwehr
Ziel der „Hagelabwehr Südbaden e.V.“ ist es, die Anbaufläche der Mitglieder, die voraussichtlich 4 500 Hektar umfasst, vor Hagel zu schützen. Frank Kasparek, der seit 2006 nebenberuflich als Pilot in der Hagelabwehr arbeitet, erhält von einem meteorologischen Dienst täglich Wetterdaten. Wenn im Anbaugebiet des Vereins eisige Körner vorausgesagt werden, befindet sich das Flugzeug in Bereitschaft. Kommt es zur Hagelbildung, wird durch den Einsatz von Silberiodid im Aufwindkanal der Wolken eine vermehrte Produktion von Hagelkörnern erwirkt. Diese sind dann kleiner und schmelzen bis zum Aufprall am Boden. So können Schäden an den Reben vermieden werden. Die Rückstände des Silberiodids im Boden sind so gering, dass sie kaum gemessen werden können. Badischer wbv