Hagelflieger aufrüsten

BADEN

Mit einem Rückblick auf die Einsätze im vergangenen Jahr bilanzierte die Hagelabwehr Ortenau bei der Mitgliederversammlung im Vinotorium der Oberkircher Winzer eG Bereitschaft und Flüge der beiden Hagelflieger. Ziel in diesem Jahr wird es sein, die Flugzeuge mit pyrotechnischen Fackeln aufzurüsten, damit die Effektivität der Hagelabwehr weiter gesteigert werden kann. Das Ausbringen dieser Fackeln sei in Planung, ebenso das Genehmigungsverfahren, berichtete der Vorsitzende der Hagelabwehr Ortenau, Franz Benz. Pro Flugzeug können zwölf Fackeln installiert werden. „Mit beiden Methoden zusammen erreichen wir deutlich bessere Resultate“, signalisierte Frank Kasparek von der beauftragten Flugfirma. Die unterkühlte Luft hat dann mehr Gelegenheit sich an diese Kondensationskeime anzuhaften. So entstünden kleinere Hagelkörner, die im Idealfall geschmolzen sind bis sie am Boden ankommen. „Wir gehen damit jetzt ins Zulassungsverfahren“, sagte Frank Kasparek von der beauftragten Flugfirma. Die Fackeln sind laut Kasparek besonders in den Bereichen null bis acht Grad minus effektiv. Wie Vorsitzender Benz vor der Versammlung betonte, sind die finanziellen Mittel für die Aufrüstung vorhanden. Der Einsatzbereich der Flugzeuge reicht vom Stadtgebiet Karlsruhe bis nach Ettenheim in der südlichen Ortenau. „Wir haben uns zu einer intensiveren Zusammenarbeit mit dem Meteorologen entschieden“, verdeutlichte Kasparek. Dieser wird künftig das Signal geben, wann der Pilot den Hagelflieger starten muss. Dr. Martin Schreiner, Dezernent Ländlicher Raum beim Ortenaukreis betonte, dass die Hagelflieger ein wichtiges Mosaik in der gesamten Hagelabwehr darstellen. Franz Benz appellierte an die Mitglieder, künftige Schadensereignisse in Form von exakten Meldungen an den Verein zu geben. Nur so könne eine grundlegende Auswertung erfolgen. Auf der neuen Homepage www. hagelabwehr-ortenau.de stehen dafür künftig Formulare zum Download bereit. Insgesamt hatten die Hagelflieger im vergangenen Jahr 31 Bereitschaftstage. Die Flugzeuge absolvierten 14 bis15 Flüge. Darunter befanden sich auch präventive Starts, bei denen es dann zu keinem Einsatz kommen musste. Die Hagelabwehr in Reutlingen ist dabei einen Antrag an das Land Baden-Württemberg zu stellen, dass Hagelabwehr ähnlich eingestuft werde im Katastrophenschutz, wie die Feuerwehr. Das könnte Fördergelder für wissenschaftliche Begleituntersuchungen bedeuten. Benz verwies zudem auf die Fachtagung Hagelabwehr am 12. und 13. April in Fellbach, zu dem das Landratsamt Rems-Murr-Kreis alle Hagelabwehrregionen im Land einlädt. Benz forderte die Mitglieder auf, weiterhin bei Gewerbe, Industrie und Handwerk für eine Mitgliedschaft in der Hagelabwehr zu werben. Geschäftsführer Manfred Bannwarth informierte, dass die Prävention durch die Hagelflieger zwischen 40 und 50 Prozent zum Erfolg führt. „Die Gefahr, dass wir Hagelschäden haben, besteht auch weiterhin. Wir müssen mehr tun, um mehr zu bewirken.“ Hagelabwehr Ortenau