Herbstlichen Kamingespräch der Pfalzwein-Werbung

Pfalz

Foto: Bettina Siée
Die pfälzische Weinwirtschaft hatte Vertreter der Presse zum Herbstlichen Kamingespräch der Pfalzwein-Werbung nach Weisenheim am Sand eingeladen, um über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Der Weinjahrgang 2016 ist deutlich besser ausgefallen als noch im September zu erwarten war. Trotz einzelner Ertragsausfälle wird eine akzeptable Gesamterntemenge für die Pfalz erwartet. Die Weinwerbung setzt verstärkt auf die Bezeichnung geschützte Ursprungsbezeichnung Pfalz. Das rot-gelbe Herkunftszeichen der Europäischen Union (EU) für „geschützte Ursprungsbezeichnungen“ – abgekürzt g.U. – weist auf Produkte mit regionaler Herkunft hin. Mit diesem Zeichen und mit dem gelb-blauen Signet der „geschützten geografischen Angabe“, das sich ebenfalls auf vielen Lebensmitteln findet, sollen regionale Originale gekennzeichnet, bewahrt und vor Nachahmung geschützt werden. Auch für Pfälzer Wein gilt ein solcher Schutz, das möchte die Pfalzweinwerbung künftig deutlich machen. „Wir halten die Einordnung der Pfalz als geschützte Ursprungsbezeichnung für eine Chance und möchten die Verbraucher umfassend darüber informieren“, so Ökonomierat Edwin Schrank, Vorsitzender der Pfalzwein. Die EU beteiligt sich finanziell an derartigen Informationen über das Herkunftssystem. Weine, die den Namen der Region tragen, müssen vollständig aus dieser Region stammen und bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. In Deutschland bedeutet dies, dass der Wein eine Amtliche Prüfnummer trägt. Außerdem ist eine definierte Typizität vorgeschrieben. Als Hinweis auf diesen besonderen Schutz genügt es, wenn neben einer Prädikatsstufe der Name der Region auf der Flasche steht. Theoretisch dürften die Winzer seit dem 1. Januar 2012 auch das rot-gelbe EU-Siegel als Ausweis der geschützten Qualität auf ihre Weinflaschen kleben.
Re­sü­mee Weinjahr 2016
Dr. Jürgen Oberhofer vom DLR Rheinpfalz, berichtet von einem Peronospora-Befall historischen Ausmaßes, bis hin zum Totalverlust. Das trockene, sehr warme Wetter ab der dritten Augustdekade hat die Situation um die Kirschessigfliege entspannt und für gute Qualitäten gesorgt. Die Erntemenge sei sehr schwer zu schätzen, zu unterschiedlich seien die Erträge von Weinberg zu Weinberg. Gerechnet wird mit 2,2 Millionen hl (davon 62 Prozent Weißwein), das entspräche 10 bis 15 Prozent weniger als im Vorjahr und dem langjährigen Mittel. „Der Jahrgang wartet mit schlanken, eleganten Weinen auf, die von einer gut gepufferten Säure geprägt sind“, so Schrank. Weinbaupräsident Klaus Schneider lobte die Weinbaupolitiker, denn sie hatten durch Ausnahmegenehmigungen, wie die Absenkung des Mindestmostgewichtes bei Dornfelder und die Erlaubnis der Säuerung, geholfen den enormen psychischen Druck von den Winzern zu nehmen. Dank des Wetterwechsels konnten viele Winzer die optimalen Reife abwarten und ohne Hektik ernten. Auf dem Fassweinmarkt zeigt sich nur eine leichte Erholung, durch eine stabile Nachfrage des Lebensmittelhandels nach Dornfelder und die Nachfrage von Weingütern zur Deckung betrieblicher Mindererträge bei Burgundern und Riesling. „Für Portugieser und Müller-Thurgau liegen die Fassweinpreise nach wie vor weit unter der Kostendeckung“, so Dr. Oberhofer.
Bettina Siée