Als Vertreter der Landwirtschaft, die bei der Digitalisierungsanwendung dem Weinbau voraus ist, setzte Hermann Kesseler ein Statement, in dem er klarstellte, dass es auch in Zukunft keinen Stall ohne Bauern geben wird und es somit nicht zu einem drastischen Stellenabbau komme. Auch müsse ein industrieweiter Standard der Digitalisierung hergestellt werden, um die Verknüpfbarkeit kommerzieller Systeme zu gewährleisten.
Klaus Schneider stimmte als Deutscher Weinbaupräsident und Praktiker dieser Aussage zu, uns ergänzte, dass es in Landwirtschaft und Weinbau wesentlich mehr Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern geben wird. Erfolgreiche Betriebe sollten in der Lage sein selbst zu entscheiden, welche Bereiche der Digitalisierung für den Betrieb sinnvoll sind und welche diesen entlasten können.
Auch der traditionell arbeitende Winzer Alexander Pflüger sieht eine Chance in der Digitalisierung, dennoch warnte er davor, nicht den Kontakt zum Urprodukt zu verlieren, um eine Produktuniformität zu vermeiden. Jedoch sollte man offen für Entwicklungen der Gegenwart sein. Ralf Süss ist Mitentwickler der App Vinum-Cloud, die Prozesse in Weinbau und Kellerwirtschaft digitalisiert, um den Winzer zu unterstützen. Er sagte, dass die junge Generation großes Verständnis für Digitalisierung habe und die Kunden auf allen Kanälen erreichen müsse. Winzer brauchen trotz Digitalisierung Zeit und Geduld für die notwendige Kontrolle und Navigation.