Italien rechnet mit enttäuschender Lese

Coldiretti schätzt 12 % weniger als 2022

Coldiretti, der mitgliedsstärkste Landwirtschaftsverband in Italien rechnet mit einer enttäuschenden Weinernte 2023. Der Verband stützt sich auf Schätzungen des italieni­schen Oenologenverbandes, des Marktforschungsinstituts ISMEA und des Verbandes der Weinbauern (UIV). Unter dem Strich dürften 2023 in Italien 43,9 Mio. hl Wein erzeugt werden, 12 % weniger als im Jahr zuvor, meldet Coldiretti. Dies wäre eine der schlechtesten Ernten der letzten 100 Jahre, in denen bisher die Jahrgänge 1948, 2007 und 2017 Ausreißer nach unten bildeten.
Mit der mageren Lese droht Italien seine Stellung als weltweit größter Weinhersteller an Frankreich abgeben zu müssen. Kürzlich hatte das Pariser Agrarressort die diesjährige französische Weinernte auf etwa 45 Mio. hl taxiert. Für Italien wäre dies ein psychologischer Tiefschlag, sieht man sich doch mit Frankreich im Wettbewerb um die Nummer eins im globalen Weinmarkt. Die 23er Lese dürfte in Italien wirtschaftliche Folgen haben, italienischer Wein ist ein Exportschlager. 2022 wurden italienische Weine im Wert von 7,9 Mrd. Euro im Ausland verkauft. age