Das Gefahrenpotenzial von Glyphosat bedarf hinsichtlich Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität sowie Mutagenität von Keimzellen keiner Neueinstufung. Nach aktuellem Wissensstand kommen keine neuen Risiken zu den bislang bekannten hinzu. Dies geht aus einer umfangreichen Stellungnahme der vier berichterstattenden EU-Mitglieder Frankreich, Ungarn, Niederlande und Schweden hervor, die von der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vorgelegt wurde.
Die EU-weite Marktzulassung für Glyphosat läuft am 15. Dezember 2022 aus. Wie bisher wird der Wirkstoff in der aktuellen Bewertung bei direktem Kontakt für schwere Augenschäden verantwortlich gemacht und langfristig als giftig für Wasserorganismen eingestuft. Sobald die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ihr Gutachten angenommen hat, wird die EFSA ihre Schlussfolgerungen voraussichtlich Ende 2022 veröffentlichen. Auf Grundlage dieser Risikobewertung wird die EU-Kommission den Mitgliedern einen Vorschlag zu Glyphosat präsentieren. 2017 hatten sich neben Deutschland 17 weitere EU-Staaten für die Wiederzulassung von Glyphosat ausgesprochen. age