Wie es nach der für Ende 2019 angekündigten Auflösung der Badischer Wein GmbH und dem damit verbundenen Aus für die gemeinsame Weinwerbung im Anbaugebiet mit der Dachmarkenwerbung weitergeht, ist weiterhin offen. Sicher ist jedoch, dass es keine parafiskalische Abgabe für die Weinwerbung in dem Bundesland geben wird. Das stellte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk klar. In diesem Punkt war sich der Minister zuvor schon bei einem Spitzengespräch mit Vertretern der Weinbau- und Genossenschaftsverbänden einig gewesen. „Es ist Sache der Weinbranche in Baden, eine professionelle Dachmarkenwerbung zu erhalten“, unterstrich Hauk jetzt nochmal. Sein Ministerium sei gerne dazu bereit, mit den Betrieben und Verbänden intensive Gespräche zu führen, um zukunftsträchtige Konzepte zu erarbeiten. „Ich rechne noch im Frühjahr 2019 mit einer Lösung von der Weinbranche“, so der Ressortchef.
Mindestgesamtfläche wurde nicht erreicht
Hauk warnte davor, dass der Wegfall der gemeinsamen Weinwerbung die Konkurrenzkraft badischer Weine mittel- und langfristig massiv schwächen würde. Zudem könnten für Baden ohne funktionierende Weinwerbung auch die EU- Fördermittel „Absatzförderung Binnenmarkt“ und die Förderung über die Weinmesse „Baden-Württemberg Classics“ praktisch nicht genutzt werden. Wie aus Kreisen der Weinwirtschaft verlautete, sind 2018 insgesamt 250 000 Euro an Zuschüssen aus EU-Fördermitteln gezahlt worden. Die Badischer Wein GmbH hatte im Dezember mitgeteilt, dass es nicht gelungen sei, den Fortbestand der Weinwerbung unter einer Dachmarke zu sichern. In einer Befragung hatten alle badischen Weingüter, Kellereien und Genossenschaften – ob Mitglied oder nicht – bis zum 15. Dezember angegeben, ob sie auch im Jahr 2020 bei einem Beitrag von 200 Euro/ha ihre Mitgliedschaft aufrechterhalten oder neu abschließen wollten. Das Ziel einer Gesamtfläche der Mitgliedsbetriebe von mindestens 10 000 ha – bei einem Weinbauareal von insgesamt 16 500 ha in Baden – wurde nicht erreicht. Die Badischer Wein GmbH war 2009 gegründet worden, mit den Genossenschaften auf der einen sowie den Gütern und Kellereien auf der anderen Seite als gleichberechtigte Gesellschafter. Die gemeinsame Weinwerbung in Baden blickt auf eine jahrzehntelange Tradition zurück. age