Die vorläufigen Schätzungen der Internationalen Organisation für Wein und Reben (OIV) zur diesjährigen Weinernte auf der Südhalbkugel fallen vorsichtig aus. Nach einer überwiegend kleinen Ernte im Jahr 2023 in der südlichen Hemisphäre, mit 47 Mio. hl, wird für 2024 ein Plus von 5 % geschätzt. Das Vorjahresergebnis lag 15 % unter dem Ergebnis von 2022. Die von der OIV erwartete Erhöhung der Weinerzeugung beruht auf höheren Ernten in Australien (+21 %) und Argentinien (+27 %). Aussagekräftiger als der Vergleich mit dem Vorjahr erscheint die Abweichung zum langjährigen Mittel.
Die prognostizierte 2024er Erntemenge liegt in Australien laut OIV rund 4 % unter dem langjährigen Mittel, in Argentinien 6 % weniger. Auch Chile (-17 %) und Südafrika (-6 %) schneiden unterdurchschnittlich ab. Nur Brasilien schätzt 3,4 Mio. hl mehr als im langjährigen Mittel. Neuseeland hat der OIV keine Daten gemeldet.
Die World Bulk Wine Exhibition (WBWE) hat zeitgleich aus ihrem Netzwerk Schätzungen gesammelt und erste Prognosen zur Ernte 2024 abgegeben. Argentinien rechne mit einem beträchtlichen Produktionsanstieg (+24 %), wie vom argentinischen Institut für Rebe und Wein (INV) geschätzt wurde. Dies müsse vor dem Hintergrund des extremen Produktionsdefizits des vergangenen Jahres (8,8 Mio. hl gegenüber einem Fünfjahresdurchschnitt von 12,5 Mio. hl) gesehen werden.
Südafrika erwarte die kleinste Ernte seit 22 Jahren. Die Erntemenge in Chile könnte laut WBWE rund 20 bis 25 % unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Dabei dürften die in den letzten zwei Jahren mehr als 10.000 Hektar gerodeten Flächen für ein deutliches Minus in der Statistik sorgen. Laut WBWE schätzt Australien eine eher knappe Weinmenge, die nicht beziffert wurde. Neuseeland erwartet 20 bis 25 % weniger als normal. ja