Der Weinjahrgang 2024 wird als arbeitsintensiv und anspruchsvoll in Erinnerung bleiben. Spätfröste, viele Niederschläge und wechselhaftes Wetter während der Lese erforderten von den Winzern starken Einsatz und höchste Flexibilität. Dafür wurden sie mit tollen Traubenqualitäten belohnt.
Bundesweit 7,9 Mio. hl – regionale Unterschiede
Die Erträge waren je nach Anbaugebiet, Rebsorte und Kleinklima sehr unterschiedlich – vom Normalertrag bis zum Totalverlust. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis einer Schätzung des Deutschen Weinbauverbandes mitteilt, wird bundesweit eine Ernte von 7,9 Mio. hl Weinmost erwartet, 10 % weniger als im zehnjährigen Mittel (8,8 Mio. hl) und rund 9 % weniger als im Vorjahr. Einen ähnlich niedrigen Ertrag von 7,5 Mio. hl gab es zuletzt 2017.
Spätfröste im April haben Sachsen und Saale-Unstrut stark getroffen, was sich in Ertragsverlusten von 70 bis 73 % gegenüber dem Vorjahr widerspiegelt. Die Erzeuger an der Ahr haben 64 % weniger gelesen. An der Mosel reduzierte zudem Hagel im Mai die Erträge, sodass man mit 510.000 hl die kleinste Ernte seit 50 Jahren erwartet. Entlang des Rheins und der Nahe sowie in Franken und Württemberg hat der Aprilfrost seine Spuren hinterlassen. Die Franken rechnen mit 19 % und die Württemberger mit bis zu 25 % weniger Ertrag.
Die zwei größten deutschen Weinbaugebiete Rheinhessen und Pfalz sind weitestgehend verschont geblieben. Die Pfalz liegt mit minus 4 % nur leicht unter dem Vorjahr und Rheinhessen mit plus 7 % leicht darüber. Durch die gute Wasserversorgung konnten die Trauben Mineralien aus dem Boden einlagern, was extraktreiche Weine mit ausgeprägter Mineralität erwarten lässt. Die lange Reifephase wirkte sich auf die Aromabildung aus. dwi