Kleinste Ernte seit 30 Jahren

Württemberg

„Die Weinliebhaber können sich sehr auf den Jahrgang freuen“, berichtete denn auch Dr. Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV), bei der Ernte-Pressekonferenz in der Weingärtner Cleebronn-Güglingen eG. Die Kehrseite der Medaille: Die Wengerter müssen mit der kleinsten Erntemenge der vergangenen 30 Jahre rechnen. Die diesjährige genossenschaftliche Erntemenge liege etwa 25 % unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre und deutlich unter dem Vorjahresniveau. Ursachen hierfür seien Frostschäden, niedrige Temperaturen und Nässe während der Blüte, Trockenheit im Sommer sowie die außergewöhnlich hohen Temperaturen und zu allem Überfluss noch sehr warme Winde kurz vor und während der Lese. Das Resultat: Die Erntemenge der 36 Weingärtnergenossenschaften in Württemberg liegt dieses Jahr voraussichtlich bei weniger als 50 Mio. l. Im (bereits mengenschwachen) Vorjahr 2019 hatten die Genossen noch 63,5 Mio. l in die Keller eingebracht. Die Ertragssituation sei dieses Jahr in Württemberg zudem regional sehr unterschiedlich.

Insbesondere Burgunder betroffen.

Der Durchschnittsertrag 2020 dürfte bei 65 hl/ha liegen. Der Absatz der württembergischen Weingärtnergenossenschaften mit eigener Kellerwirtschaft und eigenem Vertrieb ist laut Glaser im ersten Halbjahr 2020 um 2,2 Mio. l auf 33,8 Mio. l Wein und Sekt gestiegen (Trend: + 6,5%). Der Umsatz legte im gleichen Zeitraum um 2,1 Mio. € auf 97,6 Mio. € (+2,2 %) zu. Im kompletten Jahr 2019 hatten die Weingärtnergenossenschaften 66,7 Mio. l Wein und Sekt verkauft (-6,1 % gegenüber dem Vorjahr). Der Umsatz entwickelte sich 2019 mit -4,3% auf 207,8 Mio. Euro ebenfalls rückläufig. ja