Kleinste Weinernte seit 2010 in Deutschland

Finale Schätzung

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) nach Erhalt der finalen Ernteschätzungen den 13 Weinbaugebieten mitteilte, liegt die diesjährige Ernte in Deutschland voraussichtlich bei 7,3 Mio. hl Wein. Dies entspräche einem Minus von 536.000 hl oder 7 % gegenüber dem Vorjahr und von 16 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 8,7 Mio. hl. Es wäre die kleinste deutsche Weinmosternte seit dem Jahrgang 2010 mit nur 7,1 Mio. hl.
Der Rückgang ist auf deutlich verringerte Ernten in den vier größten deutschen Weinbaugebieten Rheinhessen, Pfalz, Baden und Württemberg zurückzuführen. Kleinere Beeren, unterdurchschnittliche Mostausbeuten und intensive Traubenselektionen nach den starken Niederschlägen Mitte September haben in Rheinhessen, mit 1,930 Mio. hl, zu einem geschätzten Ernteminus von 23 % oder rund 600.000 hl gegenüber dem zehnjährigen Mittel geführt.
Die Pfalz prognostiziert 400.000 hl Weinmost (- 18 %) weniger als im zehnjährigen Durchschnitt, für Baden minus 180.000 hl (- 15 %) und in Württemberg rechnet man mit 200.000 hl (-22 %) weniger als im Schnitt der letzten zehn Jahre. Zweistellige prozentuale Ernterückgänge erwartet auch die Nahe (-21 %), der Rheingau (-18 %) und die Hessische Berg­straße (- 11 %).
Über gute Erträge freuen sich Weinbaugebiete, die 2024 stark unter Spätfrostschäden gelitten hatten, wie Sachsen, Saale-­Unstrut sowie die Ahr. An der Mosel und in Franken liegen die geschätzten Mengen für dieses Jahr leicht über dem durchschnittlichen Niveau.
Einig sind sich alle 13 Anbaugebiete in der Beurteilung der Weinqualitäten, die aufgrund außergewöhnlich hoher Reife als sehr gut eingeschätzt werden. Die Beeren blieben oft kleiner, dafür waren sie umso aromatischer, was fruchtige Weine erwarten lässt. DWI