Konferenz an der Mosel

MOSEL

Foto: Matthias Porten
Wissenschaftler aus allen wichtigen europäischen Weinbaunationen haben vor kurzem die Steillagen an Ober- und Mittelmosel unter die Lupe genommen. "Vine yards: Connecting dynamics, processes and farmers" war das Motto der von der EU geförderten Konferenz im Rahmen des Connecteur-Programmes. Die Wissenschaftler kamen zahlreich nach Trier, um einerseits eine echte Steillage zu erleben und andererseits Erfahrungen auzutauschen. In Vorträgen wiesen die rheinland-pfälzischen Sachverständigen darauf hin, dass die Steillagen an der Mosel alle relevanten Bodenprozesse und die dazugehörigen Mechanismen aufzeigen. Die Arbeit konventionell sowie biologisch-dynamisch agierender Winzer wurde unter diesen Gesichtspunkten in zwei Vortragsreihen an der Universität Trier vorgestellt und später im Gelände vertieft.
„Spielwiese“ Steillage
Unter diesem Aspekt stellten Forscher der Universität Trier und des DLR Mosel ihre Arbeiten in der Steillage vor. Der Schwerpunkt der hiesigen Forschung richtet sich auf die Vermeidung von Bodenerosion in Zusammenhang mit den zu erwartenden Anforderungen durch den Klimawandel. Durch die Zusammenarbeit von Universität und DLR Mosel ist es den Trierer Forschern nunmehr möglich, ihre Labore in die Weinberge des Steillagenzentrums zu verlegen. Die Messungen finden somit direkt im laufenden Betrieb statt und können daher auch die Prozesse realistisch abbilden. Gerade diese enge Zusammenarbeit zwischen Universität und Fachbehörde sei für andere Weinbaunationen ein Vorbild, da eine zwischengeschaltete Institution zwischen Forschung einerseits und dem Winzer als Endanwender andererseits in diesen Ländern völlig fehle.
Internationaler Vergleich
Ein weiteres Ziel der Tagung bestand in der Vertiefung des Verständnisses von Wasser- und Sedimentströmen in Weinbergen. Hier stellten Forscher aus Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland ihre Erkenntnisse vor, welche je nach Art der Bodenbearbeitung und Gestaltung der Nutzflächen stark variieren. Einen weiteren Einfluss auf die Ergebnisse scheinen auch die eingesetzten, äußerst unterschiedlichen, Messgerätschaften zu haben. Einig war man sich allerdings darüber, dass Bodenerosion in Weinbergen in Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels zukünftig eine wesentlich größere Rolle spielen wird, als auf anderen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Zum Abschluss hatte das DLR Mosel zu einer Fachkundeführung in die Keller des Steillagenzentrums eingeladen. Hier stellten sowohl der Kellermeister Dirk Hermesdorf als auch der Abteilungsleiter Weinbau-Oenologie die Möglichkeiten im Versuchswesen des DLR Mosel vor. Alexander Remke, Uni Trier, und Matthias Porten, DLR Mosel