Die Mindestlohnkommission empfiehlt eine Anhebung von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 Euro zum 1. Januar 2026 sowie auf 14,60 Euro zum 1. Januar 2027. Die Empfehlung der paritätisch von den Tarifpartnern besetzten Kommission erfolgte einstimmig. Die Kommission ist politisch unabhängig, ihre Mitglieder sind jeweils drei Vertreter der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite sowie zwei Wissenschaftler. Den Vorsitz hat das ehemalige Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld.
Die Empfehlung muss formal vom Bundesarbeitsministerium über eine Rechtsverordnung umgesetzt werden, es gebe keinen Ermessensspielraum.
In der Landwirtschaft stieß die Empfehlung auf Kritik. Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes: „Faire Löhne müssen mit fairen Wettbewerbsbedingungen einhergehen, um die Existenz der deutschen Betriebe zu erhalten.“ Ziel sei, soziale Standards zu sichern, aber auch Beschäftigung in der Branche, Pflege der Kulturlandschaft und Tourismus in den Regionen zu erhalten. Die Agrarverbände fordern eine Sonderregelung. Ausnahmeregelungen beim Mindestlohn seien Sache des Gesetzgebers, so die Deutsche Arbeitgebervereinigung. age