Mut zu neuen Sorten und neuen Stilen

International Piwi Wine Award

Mit international einheitlichem Namen und neuem Markengewand ging die Herbstverkostung der International Piwi Wine Award über die Verkostungstische. Zum 11. Mal haben Wine System und Piwi International den Wettbewerb ausgeschrieben. Die Jury verkostete 443 Piwi-Weine aus 16 Ländern. 37 Weine wurden mit Großes Gold ausgezeichnet, 174 mit Gold und 177 mit Silber. 44 Weine erhielten eine Empfehlung.
Deutschlands Piwi-Erzeuger an die Spitze
Mit 170 eingereichten Weinen ist Deutschland das am stärksten vertretene Weinland der Herbstverkostung 2021, gefolgt von der Schweiz, Italien, Österreich und Dänemark. Gemessen an der Zahl der Großes- Gold-Medaillen stehen mit 15 von 37 vergebenen Top-Wertungen Deutschlands Piwi-Erzeuger an der Spitze, gefolgt von der Schweiz mit 5 sowie Österreich und Tschechien mit jeweils 4 Großes-Gold-Medaillen. Ebenfalls ganz vorne dabei sind Piwis aus Italien, Dänemark, Polen, Bulgarien und der Slowakei. Deutschlands Piwi- Winzer erzielen 15-mal Großes Gold, 71-mal Gold, 75-mal Silber und 9 Empfehlungen.
Großes-Gold erhielt ein 20er Souvignier Gris Eiswein der Bergsträßer Winzer eG. Auf dem Siegertreppchen landete auch eine 19er Muscaris Auslese edelsüß vom Ökologischen Wein- und Sektgut Norbert Helde am Kaiserstuhl. In der Kategorie Rotwein teilen sich das Siegertreppchen ein 18er Cabertin vom Thüringer Weingut Bad Sulza und ein 19er Regent trocken vom Wein- und Sektgut Schweigler im Markgräflerland. Dicht dahinter folgen der 19er Auftakt Monarch Reserve vom Weingut Abthof in Rheinhessen und der 2016er Cabernet cortis vom Weingut Schappert an der Nahe. In der Kategorie Weißwein wurden acht deutsche Piwis mit Großes Gold ausgezeichnet, darunter aus Niedersachsen der 20er Phoe­nix vom Bioweingut Witt aus der Lüneburger Heide.
Bei der Verkostung war der Klimawandel und die Frage wie dem in Weinberg und Keller zu begegnen ist wiederkehrendes Thema. Während die Piwis in nassen Jahren wie 2021 mit weniger Pflanzenschutz auskommen als andere, weisen sie in heißen, trockenen Jahren wie 2020, andere sensorische Eigenschaften auf, als in der modernen Stilistik erwünscht ist. Ob das technisch Machbare zur Beibehaltung gewohnter Stile gewählt wird oder ob neue Weintypen zugelassen werden?
Naturweine haben bei den Wine System Verkostungen seit Kurzem eine eigene Sparte. Voraussetzungen dafür: Die Trauben müssen mindestens EU- Bio-zertifiziert sein und es sind keine SO2-Gaben erlaubt.
Die Piwis, das Handwerk und Naturwein
Brigitte Wüstinger, von Wine System: “Gerade bei Piwis, die noch nicht auf ihre sortenspezifischen Geschmacksprofile festgelegt sind kann man stilistisch offen sein und mit dem arbeiten, was die Natur im jeweiligen Jahr vorgibt.“ Bestes Beispiel seien die Naturweine des aktuellen Rankings. Von den 14, wurden beachtliche 4 mit Großes Gold ausgezeichnet. Verkostungsleiter Martin Darting: „Mit Blick auf die Klimaveränderungen spricht alles für die Kombination aus Piwi und Öko-Weinbau.“ red