Am 28. Juni verstarb Josef Hirschmann, technischer Oberamtsrat a. D., mit 83 Jahren in Kiedrich, Rheingau. Josef Hirschmann war in seiner Dienstzeit im Weinbauamt in Eltville und auch im Ruhestand bis vor kurzem im Arbeitskreis der Hessischen Rebenveredler aktiv. Bis zur Pensionierung leitete er den Rebsortenprüfungsausschuss. Gemeinsam mit Prof. Dr. Helmut Becker hat er maßgeblich die Klassifizierung der Unterlagsrebsorte Börner vorangetrieben. Die Öffnung der Rebsortenliste zur Erhaltung der Biodiversität war ihm immer ein großes Anliegen. Hirschmann war als Gutachter in der Unterlagen-Einfuhrstelle in St. Goar tätig. Auch hat er über viele Jahre das Institut für Rebenzüchtung in Geisenheim bei Besichtigungen der Unterlagenbestände im Ausland unterstützt. Dies trug zum Aufbau virusfreier Rebenbestände in Deutschland bei.
Wegweisende Arbeit
In Hessen schuf Hirschmann 1983 die Grundlage für die heutige Weinbaukartei und brachte die innere und äußere Abgrenzung der hessischen Weinanbaugebiete mit dem übergebietlichen Sachverständigenausschuss zur Gesetzesvorlage. Weiterhin war er als Schätzer für Boden und Aufwuchs in Flurbereinigungsverfahren tätig. Mit Hirschmanns Pensionierung endete auch die Ära der Reblauskommissare in Hessen. Lange Jahre leitete Josef Hirschmann den Verband der Rheingauer Fachschulabsolventen und wurde dessen Ehrenvorsitzender. Und sein ganzer Stolz war, dass seine Enkelin Katharina Staab 2017 zur Deutschen Weinkönigin gewählt wurde. Prof. Dr. Joachim Schmid und Christoph Presser, Arbeitskreis Hessischer Rebveredler