Abschluss am Weincampus

PFALZ

Foto: Melanie Pfeffer
Mitte November entließ der Weincampus Neustadt seinen sechsten Abschlussjahrgang im Mußbacher Herrenhof ins Berufsleben. Zur stilvollen Feier konnte DLR-Direktor Dr. Günter Hoos zahlreiche Gäste von den Partnerhochschulen, aus den Ausbildungsbetrieben sowie aus Weinwirtschaft und Politik im historischen Johannitergut begrüßen. „Mit dem dualen Studium haben Sie eine gute Grundlage, um angesichts der Digitalisierung im Weinbau und Veränderungen der komplexen Arbeitswelt Ihre Strategien anpassen zu können“, meinte Prof. Dr. Monika Oswald, Vizepräsidentin der TH Bingen, stellvertretend für die drei am Weincampus beteiligten Hochschulen. Ökonomierat Norbert Schindler gratulierte für die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz zum Studienabschluss: „Die Kammer trägt diesen dualen Studiengang gerne mit, denn was wäre unser Land ohne die praktischen Berufe.“ „Schön zu sehen, dass der Studiengang seit dem Start 2009 zum Erfolgsmodell wurde“, erklärte der rheinlandpfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering, als früherer Weinbauminister ein Geburtshelfer des Weincampus Neustadt: „Elementar war dafür neben der Praxisausbildung die Verbindung von Forschung und Lehre. Und die Zahlen sprechen für die Qualität: 80 Prozent der Neustädter Studierenden schließen ab und allein elf Prozent stammen aus dem Ausland. Gleichzeitig haben 2017 wieder 56 Studierende am Weincampus begonnen.“ Das lasse für die Branche hoffen: „Denn mit gut ausgebildetem Nachwuchs sind wir angesichts schwieriger Märkte eher in der Lage, auch in der Vermarktung unserer Weine Wege nach vorn zu finden“, so Hering.
Das Image des Weinbaus gestalten
Vor der Zeugnisvergabe an die 35 Absolventen appellierte Studiengangsleiter Prof. Dr. Dominik Durner an die Jungakademiker: „Klimawandel, Energie- und Ressourcenmanagement und mehr – es ist Ihre Aufgabe, das Image des Weinbaus in der Zukunft mitzugestalten. Nutzen Sie Ihre Auslandserfahrungen, kooperieren Sie und engagieren Sie sich, ob auf Vereinsebene oder in den Ausschüssen, die Forschungsprojekte begleiten.“
Preise für gute Leistungen und die beste Bachelorarbeit
Als beste Absolventin erhielt Vera Magdalena Keller Preise von Vinissima und Scharfenberger. Ihre Abschlussarbeit zeigte den Einfluss der phenolischen Traubenreife auf die Stilistik von Weiß- und Spätburgunder. Die VR Bank Südpfalz zeichnete als besten Absolventen Sascha Heupel aus, der untersuchte, wie SO2 den Diacetylabbau durch Saccharomyces cerevisiae beeinflusst. Beste Weinbauarbeit war die „Aussagefähigkeit der Beerensensorik auf die spätere Sensorik von Riesling, Sauvignon blanc und Spätburgunder“, für die Julia Nopora den Preis von Braun Maschinenbau erhielt. Im Bereich Oenologie und Mikrobiologie bekam Fabian Noll Preise von Laffort und der Interessengemeinschaft Pfälzer Kellermeister. Er hatte den Einfluss kommerzieller Oenococcus oeni und Lactobacillus plantarum-Stämme auf das Wachstum verschiedener Mikroorganismen in Most untersucht. Im Fachbereich BWL und Marketing legte Eva-Maria Oberhofer mit „Nutzen und Zukunftschancen etablierter Winzerzusammenschlüsse, analysiert am Beispiel der „Fünf Freunde““ die beste Bachelorarbeit vor und wurde vom Verein der Weinbauabsolventen Neustadt ausgezeichnet. ak