Pfalz: Ausstieg auf Raten

Foto: Elke Setzepfand
Edwin Schrank, der seit 25 Jahren Weinbaupräsident der Pfalz war, hat sich nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen. „Ja, das ist ein Ausstieg auf Raten, doch schließlich sind wir dankbar, wenn sich junge Leute engagieren“, sagt Schrank. „Mein Interesse gilt weiterhin dem pfälzischen und dem deutschen Weinbau. Ich wünsche mir, dass es meinen Winzerkollegen und allen, die in der Weinwirtschaft tätig sind gut geht, sie erfolgreich am Markt bestehen können, sich weiterentwickeln und zukunftsorientierte Projekte auf den Markt bringen.“
Gute Ausbildung
Besonders der jungen Generation wünsche er gute Ideen und exzellente Weinjahrgänge, um auf dem globalen Markt vorne dabei sein zu können. „Dank der hervorragenden Ausbildung des DLR Rheinpfalz in Neustadt haben unsere Winzer das Rüstzeug für qualitativ hervorragende Weine sowie eine außergewöhnliche Präsentation ihrer Produkte“, so Schrank. „Es macht mich sehr glücklich, für andere etwas zu bewegen und sie zum Mitmachen zu motivieren. Ich bin sehr dankbar, dass es mir möglich war Vieles anzustoßen und zu sehen, wie sich die Dinge positiv entwickeln. Dabei ist mir bewusst, dass man die Unterstützung von Familie, Freunden, Bekannten und ein gutes Netzwerk braucht. Ich danke allen herzlich, was immer sie auch zur gemeinsamen Sache und einer nachhaltigen Zukunft beigetragen haben.“
Die Ansprüche der Gesellschaft an den Berufsstand und die Politik werden immer höher – deshalb bedürfe es großer Solidarität und noch mehr Unterstützung derer, die Verantwortung übernehmen und tragen. Seinem Nachfolger wünscht er sehr viel Glück und Erfolg. Schrank wünscht sich selbst nun mehr Gelassenheit und Zeit für seine Familie und die vier Enkel. Dennoch wird er weiterhin in der Kommunalpolitik Verantwortung übernehmen, als Ortsbürgermeister, im Verbandsgemeinderat und im Kreistag. Ein Zurücknehmen in den Gremien der LWK und in der Weinwirtschaft wird nach und nach erfolgen.
Stärkeres Miteinander
Schrank wünscht sich, dass sich mehr jüngere Kollegen in die Weinbaupolitik und allgemein in die Politik einbringen. Nun gibt es auch eine Binnenmarktförderung, die genutzt werden sollte. Der einzelne Winzer kann da wenig ausrichten, doch mit den Kellereien zusammen, kann Vieles bewegt werden. Das Gegeneinander von Erzeugern und Vermarktern ist nicht zielführend. Das Miteinander sollte verstärkt und vertieft werden
Zum Wohl für die ganze Pfalz
Eines der wichtigsten Erlebnisse für Schrank als Weinbaupräsident war die Umbenennung des Weinanbaugebietes Rheinpfalz zu Pfalz im Jahr 1992. Die Kellereien hingen sehr an dem Begriff Rhein. Doch langfristig hat sich gezeigt, dass mit dem Begriff Pfalz mehr zu erreichen ist. Viele Menschen wissen, wo die Pfalz liegt. Das war damals ein großer Wurf.
ese