Premiere der digitalen AgrarWinterTage gelungen

Virtuelle Weinbauausstellung

Foto: DLR RNH
Die digitale Premiere der AgrarWinterTage ist erfolgreich verlaufen. Die Agrartage Rheinhessen und die Kreuzna­cher Wintertagung fanden erstmals gemeinsam statt. Zudem war es die erste komplett virtuelle Weinbaumesse und spannend, ob sich die Winzer auf das neue Format einlassen würden. Norbert Breier, Geschäftsführer des Vereins Ehemaliger Fachschüler Oppenheim, hat mit seinem Team die Ausstellung organisiert und zieht eine positive Bilanz: „Mit den Klicks können wir zufrieden sein.“ Rund 10.000 Teilnehmer besuchten das virtuelle Messegelände. Die 80 Aussteller lobten die gute Organisation und die Möglichkeit ihr Angebot zu zeigen – viele waren zum ersten Mal digital unterwegs. Aber Kundenkontakte und Geschäftsabschlüsse waren für viele unbefriedigend.
Die Aussteller präsentierten wie in den Jahren zuvor Produkte für den Weinbau, die Kellerwirtschaft, aber auch für das Bauen im Betrieb von der Halle bis zum Fußboden und der Inneneinrichtung.
Wie Breier berichtete, hatten die Vorträge insgesamt 3.200 Zuschauer. Damit haben die Veranstalter sogar mehr Leute erreicht als in den letzten Jahren in der Ludwig Eckes-Halle in Nieder-Olm. Positiv überraschte der Zuspruch bei den Oenologie- und Weinbau-Vorträgen am Donnerstag und Freitag, wo 520 bis 580 Zuschauer teilnahmen.
Branchentreff komplett digital
Breier freut sich sehr, dass es gelungen ist, die gesamte Agrarwoche fast eins zu eins digital umzusetzen, angefangen mit den Landfrauen am Montag bis zum Weinbauverband am Freitag. Sogar die Jung.Wein.Nacht fand mit einer Verkostung der Projektweine der Oppenheimer Fachschüler gestreamt statt. Zuvor befasste sich das Jungwinzerforum mit der Vermarktung über Online-Weinproben, Homepage sowie Social Media.
Die hohen Zugriffszahlen sowie das große Interesse am digitalen Fachprogramm sind Ausdruck der Netzwerkkompetenz der Winzer. Deshalb gibt es Überlegung, im nächsten Jahr die physischen Agrar-WinterTage durch gestreamte Vorträge zu ergänzen.
Virtuell und Präsenz in Zukunft kombiniert?
Bei den Agrartagen in Nieder-Olm war die Ausstellung sehr dominant und lockte viele Besucher an, sodass die Veranstalter weniger Teilnehmer bei den Vorträgen in der Halle hatten. „Die Konstellation macht eine Hybrid-Veranstaltung schwierig“, so Breier. Im Laufe der Woche wurden allein aus den USA und Russland mehr als 200 Zuschauer registriert, Reichweite und Teilnehmerkreis werden also beim digitalen Format deutlich vergrößert.
Die Maschinen- und Geräteausstellung ist sehr schwer digital abzubilden, weil die Menschen nichts angreifen und ausprobieren können. Im Konzept für die Zeit nach der Pandemie werden sicher erfolgreiche Elemente übernommen. „Nach den Agrartagen ist vor den Agrartagen“, so Breier. bs