Rekordwert für weltweite Weinexporte

OIV

Der Gesamtwert der weltweiten Weinexporte hat 2022 mit 37,6 Milliarden Euro den höchsten jemals verzeichneten Wert erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Exportumsätze um 9 %. Dies geht aus dem alljährlichen Hintergrundbericht der Organisation Internationale de la Vigne et du Vin (OIV, Dijon) zum Zustand der globalen Weinwirtschaft hervor.
Die weltweite Rebfläche für Wein, Tafeltrauben und Rosinen wird für 2022 auf 7,3 Mio. Hektar geschätzt und ist seit 2017 relativ stabil. Die OIV führt das auf die Verlangsamung des Wachstums der chinesischen Rebfläche und die Umsetzung der Neuanpflanzungsgenehmigungen in der EU (im 8. Jahr in Folge bei 3,3 Mio. Hektar) zurück.
Die weltweite Weinerzeugung (ohne Säfte und Moste) wird auf 258 Mio. Hektoliter geschätzt, was einem Rückgang von fast 3 Mio. Hektoliter (-1 %) gegenüber dem Jahr 2021 entspricht. Im Jahr 2022 gab es 85 weinproduzierende Staaten. Drei Länder – Italien (49,8 Mio. Hektoliter), Frankreich (45,6 Mio. Hektoliter) und Spanien (35,7 Mio. Hektoliter) – stehen dabei für mehr als die Hälfte der weltweiten Produktion. Die prozentual größten Abweichungen bei der Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr gab es 2022 in der Schweiz (+63 %), Neuseeland (+44 %), China (-29 %), Frankreich (+21 %) und Rumänien (-19 %). Der weltweite Weinkonsum wird auf 232 Mio. Hektoliter geschätzt.
Weltweiter Weinkonsum sinkt jährlich um 1 %
Seit 2018 geht der weltweite Weinkonsum jährlich um 1 % zurück, was mit dem Rückgang des chinesischen Verbrauchs erklärt wird, der laut OIV seit 2018 im Schnitt 2 Mio. Hektoliter pro Jahr verloren habe.
Im Jahr 2022 wird die EU mit einem geschätzten Weinverbrauch von insgesamt 111 Mio. Hektoliter (-2 %) rund 48 % des Weltkonsums an Wein ausmachen.
Innerhalb der EU ist Frankreich mit geschätzten 25,3 Mio. Hektoliter das größte Verbraucherland (und weltweit das zweitgrößte nach den USA mit 34 Mio. Hektoliter). Darauf folgen Italien mit einem geschätzten Weinkonsum von 23 Mio. Hektoliter, (-5 %) und Deutschland mit 19,4 Mio. Hektoliter (-3 %).
International geht der Weinabsatz zurück
Im internationalen Weinhandelsgeschehen zeichnete sich bei Flaschenweinen ein Absatzrückgang von 4 % und ein Wertzuwachs von 7 % ab. Der Schaumweinabsatz legte gegenüber dem Vorjahr um 5 % zu, beim Wert gab es ein Plus von 18 %.
Die als Bag-in-Box gehandelten Weine gaben bei der Menge um 4 % nach, legten beim Wert aber um 6 % zu. Bei Fassware lautete die Entwicklung minus 7 % beim Absatz und plus 5 % beim Wert.
Bei den wichtigsten Weinimportländern tauschten die USA mit 14,4 Mio. Hektoliter (+3 %) und Deutschland mit 13,4 Mio. Hektoliter (-9 %) nach Menge die Positionen als wichtigste Verschiffungsziele. Bei der Analyse nach Wert liegen die USA (7 Mrd. Euro) und Großbritannien (4,8 Mrd. Euro) bereits traditionell vor Deutschland (2,7 Mrd. Euro), der langjährigen Nummer drei. ja