Rheinhessen: Strategien fürs Weinerlebnis

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Bei der sechsten Rheinhessen-Konferenz Mitte Juli am DLR Oppenheim präsentierten Fachleute Strategien und wegweisende Projekte, um Rheinhessen weiter zur Weinerlebnisregion Nummer eins zu entwickeln und erfolgreich zu vermarkten.


Neuer Online-Auftritt
Auftakt war die Präsentation des Relaunchs von www.rhein­hessen.de durch Robert Klauser, Geschäftsführer der beauftragten Agentur infomax. Schon das Design der Seite soll die Alleinstellungsmerkmale von Rheinhessen hervorheben. Neuartig ist das responsive Webdesign, das die Reiseplanung in jeder Lebenslage erleichtert. „Die Website wird zum Schaufenster der Region“.


Wein als Magnet für die Region
Otto Schätzel, Leiter des DLR-Standorts Oppenheim, vor. Rheinhessen hat in den zurückliegenden 25 Jahren kontinuierlich am Herkunftsprofil seiner Weine gearbeitet. Aus der Diskussion um Herkunft und Qualität ist etwa die Qualitätspyramide erwachsen. Von der Besinnung auf regionale Besonderheiten verspricht sich Schätzel noch mehr Profilierung und Wertschöpfung. Das sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Region. Zuletzt forderte er ein übergreifendes Management für die Organisationen der Region.


Talkrunde zu Genuss-Angeboten
„Herkunft mit Genuss – wie viel Erlebnis bieten unsere Produkte?“ war das Thema einer Talk­runde, die Simone Renth-Queins moderierte. Bernd Kern, Geschäftsführer der Weinwerbung, richte­te seinen Fokus auf klassische Rebsorten Rheinhessens, nachhaltiges Wirtschaften, Ökologie und die Menschen der Region. Zum besonderen Erlebnis wird Wein in der Gastronomie. Wichtig sind aus seiner Sicht die Menschen im Service. Im Jubiläumsjahr wird man mit „Rheinhessen genießt“ ein besonderes Genuss­erlebnis in der Gastronomie nach vorne schieben.
Eva Eppard, Spitzenköchin aus Appenheim, schwärmte von den Produkten der Region, die ihre Gäste zunehmend nach­fragen. Leider fehle aber ein funktionierendes Netzwerk für den Bezug. Thomas Ehlke, AZ-Redakteur, betonte die Bedeutung der Winzer in Straußwirtschaften. Er regt an, die Netzwerke zu nutzen, um Weingastronomie auch in der Woche erlebbar zu machen.
Christian Halbig, Geschäftsführer der Rheinhessen-Touristik, stellte das Weinerlebnis beim Winzer als „den touristischen Renner“ in den Fokus. Es mangelt immer noch an Gastronomie- und Übernachtungsbetrieben. Die Mitgliedschaft im Netzwerk der Great-Wine-Capitals dient dem Benchmarking und ist ein Imagefaktor. Er verweist auf die zahlreichen Best-of-Betriebe, die Leuchttürme darstellen und tolle Weinerlebnisse bieten.


Neue Zielgruppen im Blick
Stefan Zindler, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz-Touristik, stellte die neue Zielgruppensegmentierung der Landestourismusorganisation als Basis für die zukünftige Produktentwicklung vor. Neu ist die Segmentierung der Gäste nach Werten und Einstellungen, die auf dem GfK-Mobilitätsmonitor basiert.
Christian Halbig, Geschäftsführer Rheinhessen-Touristik, zeigte künftig relevante Themen: Wichtige Zielgruppen fürs touristische Marketing sind die „Aktiven Natur-Genießer“, die „Kleinstädtischen Genießer“ und „Wanderer“.
Elmar Kunz gab einen Einblick in seine zweijährige Tätigkeit als Projektkoordinator der Interessengemeinschaften und verwies auf das Potenzial der vielen hundert ehrenamtlich engagierten Menschen, die einen Beitrag zum Weinerlebnis leisten. Er überreichte den beiden Landräten Claus Schick und Ernst-Walter Görisch ein Handbuch für die Interessengemeinschaften.

Sonja Ostermayer
Rheinhessenwein