Rheinhessen: Weinabsatz positiv

Foto: Bettina Siée
Trotz des schwierigen Jahrgangs 2014, der die Winzer und Kellermeister vor einige Herausforderungen stellte, freuten sich übereinstimmend alle Branchenvertreter beim Frühlingspressegespräch des Rheinhessischen Weinwirtschaftsrats über die überraschend guten Weine. Wolfgang Trautwein, Vorsitzender des Verbandes Rheinhessischer Weinkellereien und derzeitiger Vorsitzender des Rheinhessischen Weinwirtschaftsrates, berichtete von einem QbA-Jahrgang, sodass dem Handel kaum Spät- und Auslesen angeboten werden können. Die Fassweinpreise seien stabil und der Handel komme nach einem Stillstand wieder in Gang. Der stockende Absatz sei schwer zu erklären. Der Export nach Russland sei eingebrochen, weil sich Wein für die Russen ex-
trem verteuert habe. Daran könnte Deutschland nichts ändern. Auch die Mischgetränke macht Trautwein dafür verantwortlich.
Im In- und Ausland ist rheinhessischer Wein erfolgreich
Mit 32 Prozent Marktanteil bei den deutschen Weinen im Lebensmittel­einzelhandel (LEH) hat Rheinhessen die Pfalz (31 Prozent) überholt. Das sei mit der guten Entwicklung des Roséweines zu erklären, der um 2,5 auf 11,7 Prozent der rheinhessischen Erzeugung stieg. Leider bedienen diese Weine die unterste Preisschiene. Durchschnittlich wird Rheinhessenwein im LEH für 2,68 Euro/Liter verkauft. Direktvermarktende Winzer erzielen durchschnittlich 6,12 Euro/Liter Wein.
Albrecht Ehses, Geschäftsführer des Verbandes Rheinhessscher Weinkellereien, betonte die große Bedeutung des Exportes für Rheinhessen. 32 Millionen Liter gingen 2014 ins Ausland, zehn Millionen Liter weniger als zu Spitzenzeiten. Rheinhessen hat im Export aufgrund kleinerer Ernten verloren, wird aber mit dem 14er Jahrgang in einigen Auslandsmärkten wieder Marktanteile zurückgewinnen können.
Ingo Steitz, Weinbaupräsident von Rheinhessen, berichtete von der Weinbaupolitik. Er ist optimistisch, dass es nach dem Ende der Pflanzrechteregelung Ende des Jahres, im dann folgenden Genehmigungssystem, nur eine moderate Ausdehnung der Rebflächen geben werde. Bei der Neuzuteilung von Pflanzgenehmigungen sollen Steillagen- und Qualitätsweinflächen bevorzugt werden.
Schätzel hofft auf Förderung
Rheinhessenwein-Vorsitzender Thomas Schätzel hofft auf eine Förderung aus Mitteln des nationalen Stützungsprogramms, um über die Besonderheiten der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) Rheinhessen zu informieren und für diese auch zu werben. Für 2015 steht Rheinhessenwein ein Budget von 2,8 Millionen Euro zur Verfügung. Die neue Internetseite www.rheinhessen.de ist online, zur optimalen Nutzung durch Smartphones und Tablets.
bs